EINE WANDERUNG UM DEN MALERISCHEN WUTZSEE

Lindow (Mark), das idyllische kleine Städtchen im Ruppiner Seenland, stellt seine Besucher vor die Qual der Wahl: Westlich verzaubert der prächtige Gudelacksee, südlich lockt der fischreiche Vielitzsee und östlich der kleinere verwunschene Wutzsee, der zu den klarsten Gewässern Brandenburgs zählt. Für eine Rundwanderung, Markierung grüner Querstrich, ist dieser See prädestiniert. 

Zwei Stunden benötigt man für diesen rund 7,5 Kilometer langen Waldspaziergang, der auf natürlich entstandenen Wegen bergauf und bergab führt. Oft gibt er einen Blick auf die Klosterruine frei und auf die Skulptur der „Schönen Nonne“ im Wutzsee, die an die Sage von zwei Liebenden erinnert. Im 1230 gegründeten Kloster der Zisterzienserinnen erhielten einst die unverheirateten Töchter des Landadels eine angemessene Erziehung. Bekannt wurde das Kloster, das in seiner Blütezeit zu den reichsten in der Mark gehörte, durch Theodor Fontane. Der Dichter nahm es zum Vorbild für das „Kloster Wutz“ in seinem Roman „Der Stechlin“. 
Los geht die Tour auf dem Lindower Marktplatz, der umstanden von zweigeschossigen Traufenhäusern dem Ort Zentrum und Gesicht gibt. Die Straße „Am Wutzsee“ führt die wenigen Meter bis zum See. Nach rechts geht es zur Klostermühle und zum Café Klosterblick. 
Hinter den Wassergrundstücken lockt im Sommer bereits die erste Badestelle. Hier geht es die Treppe hoch und linker Hand zum Waldweg. Die Kronen von Kiefern und Eichen beschatten das Hochufer, das zum „Hechtbogen“ und zur nächsten Naturbadestelle mit Liegewiese führt. Der folgende Waldweg ist malerisch, es geht vorbei an der „Elefantenbucht“ bis zur Baumgartenbrücke hinab, unter der die Verbindung zwischen Huwenow- und Wutzsee fließt. Und wieder gilt es, Stufen zu erklimmen. Die Mühe wird mit einem schönen Blick vom „Hexentanzplatz“ belohnt. Infotafeln entlang des Weges berichten über Tiere und Pflanzen, die hier heimisch sind. Im Akazienwald, der nun beginnt, gibt es eine kleine Sitzgelegenheit. Den Ausblick hinüber zur Klostermühle möchte man einfach länger genießen als nur für den Moment. Weiter bringt der Weg den Wanderer durch ein uriges Naturschutzgebiet mit verwachsenen Bäumen und Sumpfpflanzen bis zum Klostergelände. Die meisten Gebäude verschwanden im Laufe der Zeit oder sind noch als Ruine zu besichtigen – wie das Konventhaus, das nun auch über einen  barrierefreien Weg zu erreichen ist. Nur die Klosterschule und das Waschhaus blieben erhalten. Der Klosterfriedhof und die von Efeu bewachsenen Mauerreste sind heute fotogene Spuren der Vergangenheit. 
Nach und nach entsteht auf dem Klostergelände mit dem „Garten des Buches“ eine kleine Oase, in der all die Pflanzen gedeihen, die im Talmud, im Koran und in der Bibel erwähnt werden. Wer im Klostergarten innehält, wird Theodor Fontanes Worte bestens verstehen: „Wie seh ich, Klostersee, dich gern!“ 



Evangelisches Stift Kloster Lindow

Kloster 3 – 7, 16835 Lindow (Mark) 
Tel. 0177 8700917
www.kloster-lindow.de


Pension und Café Klosterblick

Am Wutzsee 53, 16835 Lindow (Mark) 
Tel. 033933 8900  
www.klosterblick-lindow.de
Saison: April bis Oktober


Tourist-Information Lindow (Mark) 

Am Marktplatz 1, 16835 Lindow (Mark) 
Tel. 033933 70297
www.lindow-mark.de 
Nov. – März: Mo – Fr 10 – 16 Uhr
April bis Okt.: Mo – Fr 10 – 16 Uhr, Sa/So/Feiertage 10 – 14 Uhr

Einmal täglich ohne Umsteigen mit der RB54 ab Berlin-Lichtenberg bis Lindow (Mark) (morgens). Sonst stündlich mit der RB12 ab Berlin Ostkreuz oder Berlin-Lichtenberg mit Umsteigen in Löwenberg (Mark). Am Abend werden verschiedene Direktverbindungen nach Berlin angeboten. Zum Fahrplan der RB54 gelangen Sie hier.

 

Der Ausflugstipp auf dieser Seite stammt aus unserer Broschüre "WunderSchöne Aussichten".

Diese und weitere Broschüren und Tipps finden Sie auf unserer Ausflugsseite.

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Bilder auf dieser Seite: terrapress | Christin Grabert