Drei Streleburgen, dreimal Eisgenuss

Nach der Anreise mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) wird am Bahnhof Beeskow (RB36) auf das Fahrrad gewechselt. Die Tour ist in zwei Etappen aufgeteilt und verbindet die drei Streleburgen in Beeskow, Friedland und Storkow und damit auch drei starke Eisproduktionsorte der Region miteinander.

Tourenbeschreibung
Startpunkt ist der Fahrradverleih nahe dem Bahnhof in Beeskow. Von dort aus führt der Weg unmittelbar vorbei am Eiscafé „Schukurama“. Hier oder im „IceGuerilla Store“ in der Beeskower Altstadt kann man sich vom besten Vanilleeis Deutschlands und weiteren Eiskreationen überzeugen lassen. Weiter geht es dann zur Burg Beeskow, der ersten der drei Streleburgen auf der Tour. Historische Ausstellungen, zeitgenössische Kunst und ein wunderbarer Blick vom Bergfried erwartet die Besuchenden. Von hier führt der Weg über die Spreebrücke weiter nach Friedland, wo die zweite Streleburg mit wechselnden Kunstausstellungen im multimedialen Zentrum wartet. Und natürlich eine süße Pause im Café „Zucker am Markt“ mit Eis aus eigener Produktion, Kuchen, Torten und Pralinen.

Mit ausreichend Energie geht es dann weiter nach Leißnitz. Die einzigartige Handzugfähre setzt die Ausflügler über nach Ranzig. Dort geht es entlang des Spreeradwegs in Richtung Trebatsch, über Briescht und Kossenblatt bis zum ersten Etappenziel, dem „Spreewaldhotel“ in Werder. Stopps empfehlen sich bis dorthin u. a. in Briescht an der „Alten Försterei“. In Kossenblatt kann man Rast auf dem Gut Kossenblatt machen und durch den Park am Schloss entlang schlendern.

Nach einer erholsamen Nacht im Hotel direkt an der Spree startet die Tour zunächst weiter Richtung Spreewald nach Alt Schadow, dort führt die Tour dann allerdings über Kehrigk, Bugk und Wochowsee nach Groß Schauen, wo sich bei der Fischerei Köllnitz eine herzhafte Mittagspause lohnt.

Gestärkt geht es dann schließlich weiter durch das Naturschutzgebiet Groß Schauener Seenkette nach Storkow zur dritten Streleburg. Auf dem Weg liegt der hölzerne Aussichtsturm in Selchow. Weiterhin können Ausstellungen und ein Fischereimuseum besichtigt werden. Und nun wartet das schmackhafte Ende der Tour – das Altstadtcafé – auf Sie. Lassen Sie sich auch diese hausgemachten Kreationen auf der Zunge zergehen, bevor Sie dann am Bahnhof in Storkow (RB36) ankommen.

Die Streleburgen
Das Adelsgeschlecht derer von Strele hatte von 1202 bis Ende des 12. Jahrhunderts großen Einfluss in der Lausitz. Die Ritter von Strele waren den Wettinern zu diensten. Als Berater von Landesherren und hohen geistlichen Würdenträgern übten die Herren der Burgen Beeskow, Friedland und Storkow einflussreiche Ämter aus. Zur Hochzeit gehörten sechs Städte, fünf Burgen, ca. 60 Ortschaften sowie die umliegenden Flüsse, Seen, Wälder und Felder zum Besitz derer von Strele. Die älteste Strele-Burg befindet sich in Storkow, sie wurde 1209 erstmals erwähnt, im Dreißigjährigen Krieg zerstört und ist 1978 gänzlich abgebrannt. Nach vollständiger Rekonstruierung erstrahlt sie seit 2009 in neuem Glanz.

Beeskow
Burg Beeskow als zweitälteste Anlage baut auf einem großen Anteil historischer Substanz auf, während die erstmals 1301 erwähnte Burg Friedland das besterhaltene geschlossene Bauensemble aufweist. Heute befindet sich auf dem Gelände der Burg neben weiteren Museen das Kunstarchiv Beeskow mit Kunst aus 40 Jahren DDR. Zu sehen sind historische Ausstellungen zur Beeskower Region, zeitgenössische Kunst sowie ein wunderbarer Blick vom 30 m hohen Bergfried auf die Stadt und die Spreelandschaft um Beeskow. Die Altstadt von Beeskow lädt zum Bummeln in historischen Gassen und Verweilen auf dem Marktplatz. Vom Marktplatz aus in Richtung Marienkirche findet man das „Älteste Haus“ der Stadt, welches vom Tourismusverein Spreeregion Beeskow-Schwielochsee erhalten und regelmäßig für Besucher geöffnet wird.

Friedland
Friedland ist das beschaulichste der Städtchen mit Streleburg. Die Burg Friedland beherbergt die Tourist-Info und eine Turmgalerie. Im Mai 2012 wurde die erste Ausstellung in den renovierten Räumen der Burg Friedland eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt der Partnerstädte Friedland und Sulęcin (PL). Vier bis fünf Ausstellungen werden pro Jahr gezeigt: abstrakte Malerei, Keramik, Fotografie, experimentelle Kunst, Videos – die Auswahl ist sehr facettenreich. Zum Sommerbeginn gibt es traditionell einen Tag der offenen Tür der Burg Friedland, in diesem Jahr am 8. Juli, ab 10 Uhr.

Storkow
Das Storkower Land lockt vor allem mit seinem dicht ausgebauten Rad- und Wanderwegenetz. Fast 300 km Radwege können hier erkundet werden. Ebenso lädt Storkow historische Altstadt zu einem Spaziergang ein. Sehenswert sind der Marktplatz, die Friedenseiche und die gotische Backsteinkirche. Die Burg Storkow ist heute ein modernes Kulturzentrum. Sie beherbergt die Ausstellung „Mensch und Natur – eine Zeitreise“, die Tourist-Information, das Besucherzentrum des Naturparks Dahme-Heideseen und die Stadtbibliothek.

Die IceGuerilla-Story
Die Geschichte der IceGuerilla beginnt in Beeskow. Ralf Schulze erzählt: „Wir hatten gerade das alte Kino in der Stadt übernommen und im Sommer stellte sich schnell die Frage: Eigentlich zu heiß für Kino! Was könnten wir denn noch anbieten?“ Die Kunst des Eismacher-Handwerks erlernte er in Italien und feilte anschließend nächtelang mit seiner Frau an Rezepturen. Die Mühe wurde belohnt. „2012 ist unser Vanilleeis dann „das beste Vanilleeis Deutschlands“ geworden. 

Die „Zucker am Markt“-Story
Luise Eckner und Josef Lewe übernehmen das Eiscafé am Markt in Friedland. Die bisherigen Eigentümer haben mit der Geschäftsübergabe die Zukunft der gastronomischen Adresse gesichert. Das junge Paar will zunächst an dem gastronomischen Konzept der Familie Blaske festhalten und nur peu à peu Neuerungen einführen. Eine nicht  unwesentliche Veränderung gibt es jedoch gleich zu Beginn: Der Firmenname wird von „Eiscafé am Markt“ in „Zucker am Markt“ umbenannt. „Zucker ist mein Geburtsname“, erläutert Luise Eckner.

 

Streckenlänge: ca. 58 km insgesamt (1. Etappe: 29,2 km, 2. Etappe: 28,8 km)
Anreise: RB36 aus Königs Wusterhausen oder Frankfurt (Oder)

 

 

Burg Beeskow
Burg Beeskow ©NEB/Katja Tenkoul
Burg Friedland
Burg Friedland ©Lutz-Bodo Knöfel
Burg Storkow
Burg Storkow ©Jenny Jürgens

Burg Storkow
Schloßstr. 6, 15859 Storkow (Mark)
Tel. 033678 73108
www.storkow-mark.de

Burg Beeskow
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
Tel. 03366 35 2712
www.burg-beeskow.de

Schukurama (IceGuerilla)
Bahnhofstr. 14, 15848 Beeskow
Tel. 03366 1520471
https://schukurama.de​

Zucker am Markt
Markt 5, 15848 Friedland
www.zuckerammarkt.de

Altstadtcafé Domichowski
Altstadt 7, 15859 Storkow

 

 

 


Stündlich mit der RB36 ab Königs Wusterhausen oder Frankfurt (Oder) bis Beeskow.

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NEB-Express Juni/Juli 2018

Dies ist ein Tagestourentipp aus unserem Fahrgastmagazin NEB-Express - zu finden immer in der Heftmitte auf den Seiten 12-13.

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Bilder auf dieser Seite: Kleist-Museum | Jenny Jürgens | Lutz-Bodo Knöfel | Katja Tenkoul