Burg Storkow & Groß Schauener Seen

Nur eine knappe Zugstunde vom Herzen Berlins entfernt kann man dem hektischen Treiben der Großstadt entfliehen und in eine der seenreichsten Kulturlandschaften Brandenburgs eintauchen. Duftende Nadelwälder, weite Felder, durchzogen von zahlreichen Flussläufen und idyllischen Seen – das ist der Naturpark Dahme-Heideseen, der sich südlich des Städtchens Storkow (Mark) erstreckt. Auch der sprichwörtliche „märkische Sand“ ist im Naturpark reichlich zu finden: Auf ihm entwickeln sich pastellfarbene Sandtrockenrasen, die sich im Sommer mit bunten Blütentupfen schmücken. Und kaum ein Badegewässer der Region kommt ohne weißen Sandstrand aus, der – mitten in Brandenburg – für maritimes Flair sorgt.
 

Die Burg Storkow – Das Tor in den Naturpark

Wer den Naturpark erkunden möchte, beginnt den Ausflug am besten an der Burg Storkow. Das Herzstück der Stadt ist über 800 Jahre alt. Hier treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander: Aufbau, Umbau, Zerstörung, Verfall und Wiederaufbau haben überall ihre Spuren hinterlassen. Das restaurierte Gebäude-Ensemble ist heute eine vielbesuchte, moderne Kulturstätte, die eine Erlebnisausstellung, ein romantisches Café, die Tourist-Information der Stadt mit einem Regionalladen und die Stadtbibliothek unter einem Dach beherbergt. Wer tiefer in die Natur- und Kulturgeschichte der Region eintauchen möchte, sollte sich unbedingt Zeit für den Besuch der Ausstellung „Mensch und Natur - Eine Zeitreise“ im Besucherinformationszentrum des Naturparks nehmen, welches ebenfalls auf der Burg zu finden ist. Sprechende Steine, Mammuts, Slawen, der Alte Fritz und viele andere nehmen Besucher mit auf eine Reise durch Jahrtausende der Regionalgeschichte. Auf drei Etagen kann man auf eigene Faust oder auf einer spannenden Rallye vielen Geheimnissen auf die Spur kommen – zum Beispiel, warum Storkows Wiesen so salzig sind und Amerika gleich um die Ecke liegt.

Auch das direkte Umfeld der Burg Storkow lädt zur Erkundung ein. Wo vor ein paar Jahren nur ein eintöniges Schilfmeer zu sehen war, wächst heute wieder eine artenreiche, zeitweilig blumenbunte Feuchtwiese, auf der auch der Storkower Wappenvogel, der Weißstorch, wieder einen gedeckten Tisch vorfindet. Hier kann man sich von Blütenpracht und Bienensummen berauschen lassen oder den Blick vom Burgturm auf die angrenzenden Wasserbüffel genießen. Seltene Tier- und Pflanzenarten finden auch auf der Storkower Binnendüne Waltersberge ein Rückzugsgebiet; ein neu gestalteter Erlebnispfad informiert über das Gebiet. Mutige gehen hier auf „Löwenjagd“, um einmal den gefräßigen Ameisenlöwen zu Gesicht zu bekommen.
 

Der Salzweg

Besonders sind auch die Salzwiesen entlang des Salzweges, die man eher von der Küste her kennt: An einigen Stellen tritt auch im Binnenland salziges Grundwasser an die Erdoberfläche und sorgt dafür, dass sich eine charakteristische Pflanzendecke aus ausschließlich salzertragenden Pflanzen bildet. Diese feuchten Offenlebensräume bilden den Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Ein acht Meter hoher Aussichtsturm ermöglicht hier einen traumhaften Rundumblick und eignet sich gut zum Betrachten der dort heimischen Vögel.
 

Groß Schauener Seenkette

Direkt an der Burg Storkow beginnt der 35 Kilometer lange Rad- und Wander-Rundweg Schauener Seen.  Die Groß Schauener Seenkette ist eines der wichtigsten Wasserschutzgebiete Deutschlands. Die Gewässer, Feuchtwälder und Röhrichte beherbergen viele seltene Arten wie Fischotter, Moorfrosch, Rotbauchunke, Blaukehlchen oder Große Rohrdommel. Wer möchte, leiht sich auf der Burg Storkow eines der „Storkower StadtRäder“ – bequeme E-Bikes – aus und erkundet die abwechslungsreiche Naturlandschaft fahrend. Über die Burg- und Rudolf-Breitscheid-Straße (B246) biegt man auf den Wochowseer Weg ab, der in südlicher Richtung auf den Schaplower Weg und nach Köllnitz führt. Hier beginnt ein Naturlehrpfad zum Sielmann-Beobachtungsturm in Selchow, der über das Gebiet und seine Tier- und Pflanzenwelt informiert. Vom 12 Meter hohen Beobachtungsturm können Kraniche, nordische Gänse, Kormorane, Schwarzmilane sowie Fisch- und Seeadler beobachtet werden. Wer will, fährt von Selchow aus über die K6746 und B246 zurück nach Storkow. Sportlich Geübte machen die große Tour um die Seenkette herum – und gelangen über Schwerin, Bugk und Wochowsee zurück zum Ausgangspunkt.
 

Fischerei Köllnitz

Aal, Zander, Hecht und Karpfen bilden das Gros der fischreichen Seenkette. In der Fischerei-Erlebniswelt Köllnitz kommen sie fangfrisch auf den Tisch. Geräuchert über Buchen- und Erlenspänen oder küchenfertig vorbereitet im Hofladen, als schnelles Mittagessen oder Fischbrötchen. Direkt am Groß Schauener See gelegen, ist die Fischerei der ideale Ort für eine Rast auf der Rad- oder Wandertour.

 

Burgbüffel
Burgbüffel ©Burg Storkow/JJ
Storkower See
Storkower See ©Kay Nöthel
Wildblumenwiese
Wildblumenwiese ©Burg Storkow/SM

Burg Storkow

Schloßstr. 6, 15859 Storkow
Tel. 033678 73228
besucherzentrum(at)storkow.de
www.storkow-mark.de     


Tourist-Information in der Burg Storkow

Tel. 033678 73108
tourismus(at)storkow.de
 

Naturpark Dahme-Heideseen

www.dahme-heideseen-naturpark.de

 

Fischerei-Erlebniswelt Köllnitz

Groß Schauener Hauptstraße 31, 15859 Storkow OT Groß Schauen/Köllnitz
Tel. 033678 61084
www.koellnitz.de

 


Stündlich mit der RB36 ab Königs Wusterhausen oder Frankfurt (Oder) bis Storkow.

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Dies ist ein Tagestourentipp aus unserem Fahrgastmagazin NEB-Express - zu finden immer in der Heftmitte auf den Seiten 12-13.

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Am Storkower Kanal. Der historische Treidelweg führt an Salzstellen und Tonteichen entlang.


Bilder auf dieser Seite: Wettermuseum Lindenberg | Tourismusverband Dahme-Seenland e.V. | Kai Nöthel | Jenny Jürgens | Burg Storkow/SM