WANDERUNG ENTLANG DER WUHLE

Es gibt immer noch Leute, die beim Namen Marzahn nur an eine riesige Plattenbausiedlung denken. Die rund neun Kilometer lange Wanderung durch das Wuhletal nach Biesdorf wird sie erstaunen. Das kleine Flüsschen Wuhle bietet viel Grün und unerwartete Naturerlebnisse.

Unsere Tour beginnt am Bahnhof Ahrensfelde (RB25). Gut drei Kilometer nördlich entspringt die Wuhle und mündet rund 16 Kilometer später in Köpenick in die Spree. Wir überqueren die Märkische Allee und folgen dann der Havemannstraße. Sie ist gesäumt von niedrigen Plattenbauten. Diese wurden in den 1990er-Jahren um einige Stockwerke verkürzt. Die dabei abgerissenen Balkons werden wir bald mit neuer Bestimmung erleben. Am Ende der Straße stoßen wir auf den Eichepark. Das Gelände entstand 1994 aus früheren Rieselfeldern und ist ein Ausläufer des Naturparks Barnim. Wahrzeichen des Parks ist der „Wuhletalwächter“, ein fast 18 Meter hoher Kletterfelsen. Errichtet wurde er aus 550 Balkonbrüstungen, die bei der Sanierung von Plattenbauten anfielen. Die Wuhle fließt an der östlichen Grenze des Eicheparks entlang. Hier verläuft zugleich die Grenze zwischen Berlin und Brandenburg.

Am Ende des Parks erhält das Wuhletal Wasserzufluss durch die Neue Wuhle. In der Bachlandschaft brüten zwei Drittel aller in Berlin gezählten Vogelarten, unter anderem der gefährdete Sumpfrohrsänger. In einem Wildgehege an der Westseite des Parks leben Schottische Hochlandrinder. Nun kommt auch die erste Erhebung am Wuhletal-Wanderweg in den Blick. Es sind die Ahrensfelder Berge. Einst halb so hohe natürliche Hügel, wurden sie in den 1980erJahren mit Bauabfällen aus den entstehenden Wohnvierteln Marzahn und Hellersdorf aufgeschüttet und erreichen nun 101 und 112 Meter. Hier lohnt ein Abstecher, um die Aussicht ins Umland zu genießen.

Kurz nach dem Abstieg überqueren wir die Landsberger Allee. An der Eisenacher Straße erreicht der Weg ein spektakuläres Gelände, das zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2017 weit über Berlin hinaus für Furore sorgte. Nach ihrem Abschluss wurden die Gärten der Welt und der benachbarte Kienbergpark wiedereröffnet. Der 102 Meter hohe Kienberg ist ein Höhepunkt dieser Wanderung. Der zur IGA auf dem Gipfel errichtete „Wolkenhain“ ist als Aussichtsplattform ein weiteres lohnendes Ziel. Er ist mit der Seilbahn erreichbar, wie auch die Gärten der Welt. Die Anlage mit vielen Attraktionen ist einen Besuch wert, jedoch an einem anderen Tag.

Uns führt der Wanderweg nun durch eine Wiesenlandschaft, zu der auch der künstlich angelegte Wuhleteich gehört. Wer aufmerksam die Natur beobachtet, bekommt Graureiher und manchmal auch den Eisvogel zu Gesicht. Der anschließende Wuhlgarten wurde als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Unsere Wanderung endet am Bahnhof Wuhletal, auf dem sich – einmalig in Berlin – S- und U-Bahn auf einem Bahnsteig treffen (U5, S5). 


Kienbergpark mit Wolkenhain 

Hellersdorfer Straße 159, 12619 Berlin
Tel. 030 700906710
www.gruen-berlin.de/projekte/parks/kienbergpark 

 

Café „Wolke Sieben“ auf dem Wolkenhain 

Tel. 0152 22559173 
www.wolkesiebenberlin.de 
Mo – So 11 – 17 Uhr

 

Wuhlgarten  

Cecilienstraße 186, 12683 Berlin


 


Mit der RB25 ab Berlin Ostkreuz oder Berlin-Lichtenberg bis Ahrensfelde. 

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Bilder auf dieser Seite: TerraPress/Jana Zahn | Katja Tenkoul