VON BERGSDORF NACH GRÜNEBERG

Auf halber Strecke dieser 14 Kilometer langen Wanderung liegt Schloss Liebenberg. Die Geschichte des Bauwerks und das Wirken seiner Schlossherren sind so spannend, dass schon Theodor Fontane mehrfach hier weilte.

Das kleine Bahnhofsgebäude von Bergsdorf (RB12) gehört heute Privatleuten. Bei schönem Wetter sitzen die Besitzer in ihrem Garten und begrüßen die Ankommenden. Über den Dorfanger geht es vorbei an der Feldsteinkirche und dem Hof, der Kurt Mühlenhaupt (1921– 2006) gehörte. Der Berliner Maler und Schriftsteller fand in der brandenburgischen Landschaft Motive und Inspiration. Nach seinem Tod entstand hier sein vielbeachtetes Museum, das später nach Berlin-Kreuzberg umzog. Gleich daneben bietet die Familienbäckerei Stadige beste Gelegenheit, den Rucksack mit Proviant zu füllen. Zur Erntezeit stehen auf den Wegen des Ortes auch kleine Stände mit Obst, Gemüse und den Kassen des Vertrauens. Der Liebenberger Weg führt zur Bergsdorfer Wiesenrind-Verkaufsstelle und kurz dahinter rechts hinein zu einer weidenden Rinderherde, dann in ein Waldgebiet und zum schönen Papensee. Ein asphaltierter Weg, Teil der FONTANE.RAD-Route, bringt die Wandernden zum Moddersee und zum Weißen See am Ortseingang von Liebenberg. Wer mag, kann hier kurz verweilen und Steinchen über das Wasser hopsen lassen, bevor es zum Schloss und Gut Liebenberg geht.

Schloss und Gut Liebenberg
Der einstige Sitz der Fürstenfamilie zu Eulenburg und Hertefeld wurde von der DKB Stiftung für gesellschaftliches Engagement übernommen, restauriert und steht Gästen offen. Hier kann man heute unter freiem Himmel, in der Feldsteinkirche oder in der Libertas-Kapelle heiraten, Feste feiern oder exklusiv tagen. Theodor Fontane recherchierte in Liebenberg vor allem für sein Werk „Fünf Schlösser“. So beschreibt er die Leistung der Familie von Hertefeld als „epochemachend für die Kulturgeschichte der Mark“. Gemeint sind damit das Urbarmachen und Entwässern des Landes, um es für Viehzucht und Ackerbau zu nutzen. Heute wird Schloss und Gut Liebenberg nachhaltig geführt – mit Energie aus regenerativen Quellen, Selbstversorgung vom Feld und aus der Gärtnerei, gutseigener Jagd sowie Forstwirtschaft.

Viele berühmte Persönlichkeiten waren über die Jahrhunderte in Liebenberg zu Gast wie der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. (1859 – 1941). Er ging hier regelmäßig auf Jagd und schenkte dem Gutsherren zum Andenken den Kaiserbrunnen. Direkt dahinter erzählt das Museum, das täglich geöffnet hat, anschaulich die über 750 Jahre alte Geschichte des Gutes und seiner Bewohner. Besonders schön ist ein Spaziergang durch den Schlosspark mit Lindenhaus, Teehaus und Rosenburgruine. Bei der Parkgestaltung hatte Peter Josef Lenné seine Hände mit im Spiel. Bevor es weiter geht, lohnt es sich, im Gutshofladen zu stöbern und ein Stück Kuchen oder ein Getränk mitzunehmen.

Auf dem Weg nach Grüneberg
Die Bergsdorfer Straße führt die Wandernden zurück zum Ortseingang von Liebenberg. Über Am Weißen See geht es weiter zum Großen Lankesee. Hier steht das repräsentative Seehaus, das zum Schloss und Gut Liebenberg gehört und nur für Gesellschaften öffnet. Hinter dem Seehaus führt links ein Pfad am Ufer entlang. Durch eine Tür im Zaun gelangt man zu einem idyllischen Plätzchen mit Sandbank im See, im Sommer eine schöne Badestelle. Linker Hand den Hügel hinauf liegt die B167. Auf der anderen Straßenseite geht am Ferienhof Luisenhof ein leider nicht markierter Weg durch den Wald Richtung Grüneberg. Der Kienhaidchenweg bringt uns direkt zum Dorfanger mit dem Reiterhof Grüneberg und der Dorfkirche. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Bahnhof Grüneberg (RB12). Wer sich vor der Heimfahrt noch stärken möchte, schaut in der Gaststätte „Zur Eisenbahn“ vorbei.

Libertas Schulze-Boysen (1913–1942)

Die Libertaskapelle wurde nach der Enkelin des Fürsten Philipp zu Eulenburg und Hertefeldt benannt. Libertas weilte oft in Liebenberg und heiratete hier 1936 den Publizisten und Luftwaffenoffizier Harro Schulze-Boysen. Das Paar gehörte während des NS-Regimes zur Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“. Die Hitler-Gegner wurden verraten und am 22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.



Bäckerei Stadige

Bergsdorfer Dorfstraße 3, 16792 Zehdenick OT Bergsdorf
Tel. 033088 50264  
www.baeckerei-stadige.de
Mo – Fr 6 – 12 und 14 – 17 Uhr  
Sa 6 – 11 Uhr


Bergsdorfer Wiesenrind-Verkauf

Liebenberger Weg 12C, 16792 Zehdenick OT Bergsdorf 
Tel. 033088 50247  
www.wiesenrind.de
Di – Fr 9 –12 und 13 –16 Uhr  
Sa 9 –12


Schloss & Gut Liebenberg

Parkweg 1A, 16775 Löwenberger Land OT Liebenberg
Tel. 033094 7000  
www.schloss-liebenberg.de


Gutshofladen  

Tel. 033094 705510  
www.gutshofladen.de


Gaststätte Zur Eisenbahn

Chausseestraße 34, 16775 Löwenberger Land OT Grüneberg
Tel. 033094 70870
Mo – Sa 9 –18 Uhr


Stündlich mit der RB12 bis Bergsdorf ab Berlin Ostkreuz oder Berlin-Lichtenberg.

 

Der Ausflugstipp auf dieser Seite stammt aus unserer Broschüre "TraumhaftSchöne Aussichten".

Diese und weitere Broschüren und Tipps finden Sie auf unserer Ausflugsseite.

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Fotos auf dieser Seite: terrapress | Paul Hahn | York Maecke | Herbert Aust/Pixabay