Altstadt Templin: Spaziergang durch vergangene Zeiten

Templin verzaubert mit engen Gassen, mittelalterlichen Toren, Türmen und kleinen Geschäften. Die sehenswerte Altstadt lässt sich am besten bei einem Spaziergang entlang der Stadtmauer erkunden.

Die Geschichte Templins ist eine Geschichte voller Neuanfänge. 1270 erstmals urkundlich als „Templyn“ erwähnt, verstanden es die Stadtherren, sich rasch immer neue Rechte und einen umfangreichen Besitz an Wäldern, Wiesen und Dörfern zu sichern. Doch die Stadt wurde oft von Katastrophen heimgesucht: Vier große Brände, Seuchen, Missernten und Hochwasser zerstörten und entvölkerten sie. Anfang des 17. Jahrhunderts löschten der Dreißigjährige Krieg und die ihn begleitende Pest Templin bis auf 300 Einwohner aus. Den größten und letzten Stadtbrand von 1735 überstanden nur die Stadtmauer, drei Stadttore und einige wenige Gebäude. Auf Befehl Friedrich Wilhelms I. wurde Templin nach barockem Muster wiederaufgebaut.

Die Spuren der wechselvollen Geschichte Templins lassen sich heute am Stadtkern ablesen. Einen Stadtrundgang durch Templin beginnt man am besten am Bahnhof Templin Stadt (RB12, RB63) - von hier aus - über Robert-Koch- und Prokopiusstraße - ist man nach zehn Minuten Fußweg bereits am Historischen Rathaus. Der Stadtrundgang startet dann ganz entspannt im Altstadtcafé am Marktplatz, das liebevoll mit alten Teekannen dekoriert ist. Nur ein paar Schritte weiter südlich trifft man schon auf die Stadtmauer, die mit 1.735 Metern den Stadtkern vollständig umschließt. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts aus Feldsteinen gebaut, ist sie durchschnittlich 7 Meter hoch und reicht 2 Meter in den Boden hinein – so konnten sich Feinde nicht hindurchbuddeln. Ein Schatz verbirgt sich direkt in der Stadtmauer: Hier ist ein Mahltrog aus der Bronzezeit eingemauert.

Unterbrochen wird die Mauer von den charakteristischen Wiekhäusern, einst als Dienstorte für die Stadtwächter erbaut. Sehr gut erhalten ist das Akzisehaus von 1768. Zur Stadtmauer gehören auch zwei Türme – der Pulverturm und der Eulenturm – und drei imposante Stadttore. Wohl das schönste und interessanteste ist das Prenzlauer Tor im Stil norddeutscher Backsteingotik, das das Museum für Stadtgeschichte beherbergt. Ausstellungsobjekte zu städtischem Leben, der Landschaft um Templin, Wald und Seen und zum Tourismus bringen dem Besucher die Orts-, Regional- und Museumsgeschichte nahe. Der Waldemarsgang erzählt „Stadtgeschichten“ von Personen, Einrichtungen und Orten, die für Templin von Bedeutung waren.

Vom Museum aus die Seestraße hinunter lädt die Gaststätte Shanty zur Einkehr mit Blick auf den Ratsteich. Nach der Stärkung geht es über die Pestalozzi- und Werderstraße durch die Martin-Luther-Straße zur St.-Maria-Magdalenen-Kirche. Sie war 1735 fast völlig abgebrannt – nur die Sakristei mit ihrem charakteristischen Kreuzrippengewölbe und der Unterbau des Turmes aus Feldsteinmauerwerk überlebten das Feuer – und wurde auf den Fundamenten des gotischen Vorgängerbaus im Barockstil neu errichtet. Wer den traumhaften Blick von dort oben genossen hat, weiß, warum Templin die „Perle der Uckermark“ genannt wird.

Anschließend führt der Weg weiter an der Stadtmauer am Schul- und Webertor vorbei bis zum Mühlentor und zur Templiner Schleuse. Von hier aus startet die Uckerperle zu einer zweistündigen Tour durch den Templiner Kanal, vorbei an Wiesen, Erlenbrüchen und Biberburgen zum Röddelinsee.


Tourist-Information 

Historisches Rathaus  
Am Markt 19, 17268 Templin
Tel. 03987 2631
touristinfo(at)templin.de
www.templin.de
 

Museum für Stadtgeschichte Templin 

Prenzlauer Tor, 17268 Templin
Tel. 03987 2000526
www.museum-templin.de


Fahrgastschiff Uckerperle

Am Kanalwall 1 / Prenzlauer Allee 26, 17268 Templin
Tel. 0172 3975280 | Reservierungen unter Tel. 0172 7841801
siegfried.herbon(a)t-online.de


Altstadtcafé

Am Markt 11, 17268 Templin
Tel.  03987-208279
www.facebook.com/altstadtcafe

 


Stündlich mit der RB12 bis Templin Stadt ab Berlin Ostkreuz oder Berlin-Lichtenberg

 

Der Eingang zum Museum am Prenzlauer Tor, mit Blick auf die alte Stadtmauer.

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Fotos auf dieser Seite: terrapress | Tourismusverband Ruppiner Seenland/Johanna Kerrmann | Antje Voigt | York Maecke | Herbert Aust/Pixabay