Dornröschen auf der Spur

Ein Dorf voller Spindeln und ein verwunschenes Schloss im Wald – das ist doch geradezu märchenhaft.

König Friedrich II., gern der „Alte Fritz“ genannt, verguckte sich in dieses Fleckchen und gründete 1753 in Schönwalde eines von vielen Spinnerdörfern in der Mark. Einhundert Wollspinner zogen in die neuen „Kolonistenhäuser“ und produzierten Wolle für die Uniformen der preußischen Armee. Einige dieser Lehmfachwerkhäuser sind bis heute erhalten. Daneben erzählen schmucke Bürgerhäuser aus dem 19. und 20. Jahrhundert vom einstigen Wohlstand des Dorfes, zu dem auch die 1901 in Betrieb genommene Heidekrautbahn (RB27) beitrug. Naturliebhaber zieht es zu den herrlich gelegenen Seen, wie Gorinsee oder Summter See, sowie auf die Wanderwege, die auch zum neubarocken Schloss Dammsmühle führen.

Der herrschaftliche Bau war schon vieles: Herberge für Napoleon und Drehort für Ufa-Filme, Lazarett der Roten Armee, Stasi-Objekt, Ausflugsgaststätte. 1991 stand Hildegard Knef hier für die ARD-Serie „Haus am See“ vor der Kamera; in den Nullerjahren legten hier neben anderen Westbam und Paul Kalkbrenner auf. Seit 2010 allerdings verfällt das Schloss mehr und mehr. Nun soll Dammsmühle aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und ein Hotel mit Spa werden.

Wenn Sie vom Bahnhof in Richtung Dorfkirche und dann nach links gehen, ist es nicht mehr weit bis zum „Antiquarium“. Dort gibt es Ausstellungen zu sehen und schöne alte Möbel oder Porzellan zu kaufen. Das Hofcafé serviert hausgemachten Kuchen.