BEGEGNUNGEN IN TREBNITZ

Vieles von dem, was die Mark Brandenburg so anziehend macht, findet sich in und um Trebnitz: ein imposantes Herrenhaus samt einem weitläufigen Park, Kunst vom Feinsten und eine seenreiche Landschaft.

Vom Haltepunkt Trebnitz geht es einen Kilometer entlang der Trebnitzer Hauptstraße zum Herrenhaus. Der Weg führt vorbei an einem der typisch märkischen Gasthäuser mit dem Namen „Zur Ostbahn“. An den Wochenenden hat es tagsüber als Café geöffnet; serviert werden hausgebackene Kuchen und kleine Köstlichkeiten. Nächste Sehenswürdigkeit ist die weiße Dorfkirche mit dem spitzen Turm. Der neugotische Bau thront auf einem kleinen Hügel über dem Ort. Wer die moderne Innenausstattung des Gotteshauses besichtigen möchte, bekommt im Gustav Seitz Museum den Schlüssel.

Nun sind es nur noch ein paar Schritte zum Gutshof, in dessen Mitte sich ein beeindruckender Bau erhebt. Er entstand erst Anfang des 20. Jahrhunderts, als das Gutshaus zu einem neobarocken Schloss umgebaut wurde. Deutlicher konnte ein märkischer Großgrundbesitzer seine Geltungssucht nicht zum Ausdruck bringen. Heute beherbergt das Gebäude eine deutsch-polnische Jugendbegegnungsstätte und ein Zentrum für Erwachsenenbildung.

Aber nicht immer bieten die größten Häuser den interessantesten Inhalt. Der unscheinbare Ziegelbau gleich am Eingang des Gutshofes ist in diesem Fall viel spannender. Was früher ein Waschhaus war, ist heute ein bemerkenswertes Kunstmuseum. Es ist dem Nachlass des Bildhauers Gustav Seitz (1906 – 1969) gewidmet, der in eine Stiftung eingebracht wurde.

Wer kennt nicht die Statue der sitzenden Käthe Kollwitz auf dem nach ihr benannten Platz im Prenzlauer Berg? Es ist eins der beliebtesten Denkmäler in Berlin und stammt von Gustav Seitz. Eine kleine Fassung steht in Trebnitz. Als Wanderer zwischen den Welten hat Seitz wichtige Jahre seines Lebens in der DDR verbracht, ehe er sich 1958 in Hamburg niederließ. In seinem vielgestaltigen Werk zeigen sich die Wandlungen deutlich. Da stehen neben realistischen Porträtbüsten von Größen wie Thomas und Heinrich Mann, Bertolt Brecht und Pablo Picasso auch allegorische Plastiken wie „Die große Lauschende“. Das untere Stockwerk des Trebnitzer Museums zeigt ausschließlich Werke von Gustav Seitz. Der Bestand ist so umfangreich, dass die Ausstellung immer wieder neu komponiert werden kann. Das obere Stockwerk widmet sich im Wechsel weiteren Kreativen. So sind hier Werke von Bildhauerinnen und Bildhauern zu sehen, die seit 1996 mit dem Gustav-Seitz-Preis geehrt wurden.

Gleich hinter dem Schloss erstreckt sich der weitläufige, 27 Hektar große Landschaftspark. An seiner Planung war sogar der berühmte preußische Gartenkünstler Peter Joseph Lenné beteiligt. Markante Baumgruppen, weite Sichtachsen und ein Teich sprechen dafür. Bevor es nun wieder zurück zum Bahnhof geht, laden das Café in der Remise zur Stärkung und der Dorfladen mit regionalen Produkten zum Zugreifen ein. Ab und an finden in der Feldsteinscheune gegenüber dem Waschhaus auch kulturelle Veranstaltungen statt.

Auf der Website des Gustav Seitz Museums ist ein 45-minütiger Hörspaziergang verfügbar, der an elf Stationen die Geschichte und heutige Nutzung des gesamten Gutsgeländes erzählt: Inspektorenhaus, Alte Schmiede, Feldsteinscheune, Remise mit Dorfladen und Café, Gustav-Seitz-Museum im Waschhaus, Schlosspark und Herrenhaus. Der Audioguide kann jederzeit und kostenfrei über jedes Smartphone und vor Ort über den frei zugänglichen Hotspot auf dem Campusgelände abgerufen werden. Bei Bedarf können Tablets mit Kopfhörern kostenfrei im Museum ausgeliehen werden.

Tipp: Wer Kultur mit noch mehr Natur verbinden möchte, kann rund fünf Kilometer entlang von Wiesen und Feldern nach Obersdorf laufen. Hier lockt im Sommer der Haussee zum erfrischenden Bad. Bis zum Bahnhof Obersdorf ist es nur ein kurzer Spaziergang.


Gaststätte Zur Ostbahn

Trebnitzer Hauptstraße 26, 15374 Müncheberg OT Trebnitz
Tel. 033477 4014
www.zur-ostbahn.de
Café: Fr 14 –18 Uhr, Sa/So 10 –18 Uhr
Gaststätte:  Di – Do 17 – 22 Uhr, Fr – So ab 18 Uhr


Gustav Seitz Museum

Platz der Jugend 3A, 15374 Müncheberg OT Trebnitz
Tel. 033477 549770  
www.gustav-seitz-museum.de 
Mi – So 11 –17 Uhr


Dorfladen und Café (in der Remise)

Trebnitzer Hauptstraße 6, 15374 Müncheberg OT Trebnitz
Tel. 033477 51950
www.schloss-trebnitz.de
Mo – Fr 8 –10 Uhr, 11.30 –15.30 Uhr  
(Fr bis 16 Uhr), Sa 7.30 –10.30 Uhr
Café: Sa 12 –18 Uhr, So 11 –17 Uhr


Alle zwei Stunden mit der RB26 ab Berlin Ostkreuz oder Berlin-Lichtenberg bis Trebnitz (Mark)

Der Ausflugstipp auf dieser Seite stammt aus unserer Broschüre "TraumhaftSchöne Aussichten".

Diese und weitere Broschüren und Tipps finden Sie auf unserer Ausflugsseite.

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