Der Mireo Plus B

In Brandenburg sind weite Strecken des Regionalbahnnetzes nicht oder nur teilweise elektrifiziert. Bisher fährt die NEB deshalb ausschließlich mit Dieselfahrzeugen. Ab Dezember 2024 sollen im Netz Ostbrandenburg erstmalig BEMU-Fahrzeuge rollen (BEMU = battery electric multiple unit, dt.: batterieelektrischer Triebwagen).
Die Niederbarnimer Eisenbahn wird Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus B von Siemens einsetzen, die für die teilelektrifizierten Regionalbahnstrecken des Netzes besonders geeignet sind.
 

Wie funktioniert der Mireo?

Die zweiteiligen Triebfahrzeuge können dank ihres Batteriehybridantriebs auf Strecken mit und ohne Oberleitung fahren. Auf nicht elektrifizierten Streckenabschnitten sorgen zuvor unter der Oberleitung aufgeladene Unterflur- oder Dachbatterien für die Energieversorgung. Zusätzlich wird rückgewonnene Bremsenergie für die Traktion genutzt. Der zweiteilige Triebzug hat eine Reichweite von über 90 km.
 

Emissionsfrei, energieeffizient und nachhaltig

Durch den Einsatz des batterieelektrischen Mireo werden in Zukunft jährlich rund 3,8 Mio. Liter Diesel weniger im Netz Ostbrandenburg verbraucht, lokale CO2-Emissionen um ca. 10.000 t pro Jahr reduziert und ein signifikanter Rückgang an Feinstaubemissionen erreicht.
Doch nicht nur der emissionsfreie Antrieb dient dem Umwelt- und Klimaschutz. Bereits in der Konstruktion werden wichtige Eckpunkte für ein umweltgerechtes Fahrzeug gesetzt. Durch eine selbsttragende Aluminium-Leichtbaustruktur und leichtere Komponenten wird das Fahrzeuggewicht reduziert. Bremsmanagement, Wärmeisolation, ein Fahrassistenzsystem und andere Maßnahmen senken den Energieverbrauch. Das Fahrzeug ist zu über 90% wiederverwertbar.
 

Schnell und barrierefrei ein- und aussteigen

Der zweiteilige Mireo Plus B ist auf jeder Seite mit drei Türen à 1.300 mm ausgestattet. Der Mehrzweckbereich ist über zwei Türen erreichbar. Eine Wegeleitung führt die Fahrgäste beim Einsteigen gezielt ins Fahrzeuginnere und beim Ausstieg zur nächstgelegenen Tür. Die Einstiegshöhe von 600 mm ermöglicht Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen.
 

Mehr Service und Komfort für Fahrgäste

Vor allem für die heutigen Regio-Shuttle-Linien RB35, RB36, RB60, RB61/62 und RB63 ist der Mireo ein Zugewinn: 82% mehr Sitzplätze und fast die doppelte Länge im Vergleich zum Regio-Shuttle bedeuten erheblich mehr Platz und Komfort für die Fahrgäste. Kostenloses WLAN, ein dynamisches Fahrgastinformationssystem, Matrix-Flachbildschirme, ein gesonderter Familienbereich – all das wird Fahrgästen zur Verfügung stehen. 59 Steckdosen sind gleichmäßig über den Zug verteilt, auch USB-Anschlüsse und eine Funktion zum induktiven Laden sind vorhanden.


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Siemens Mobility