EIN STADTBUMMEL DURCH ANGERMÜNDE

Angermünde ist eine hübsche Ackerbürgerstadt am Mündesee, die viel mittelalterliches Flair zu bieten hat und sich staatlich anerkannter Erholungsort nennen darf.

Vom Bahnhof Angermünde (RB61, RB62) in die historische Innenstadt sind es nur ein paar Schritte. Zuerst geht es ins Grün des Friedensparks. Er blieb von der mittelalterlichen Wallanlage entlang der Stadtmauer übrig. Auf der anderen Seite der Stadtmauer stehen schmucke Ackerbürgerhäuser. Zu erkennen sind sie an den großen Toren, durch die auch stattliche Heufuhren passten. Beim Spaziergang entdecken Sie Reste des Franziskanerklosters. Sie erzählen noch von einer Zeit, als hier strenggläubige Mönche wohnten, die etliche Ketzer auf den Scheiterhaufen brachten. So war bis ins 16. Jahrhundert vom „Ketzer-Angermünde“ die Rede. Heute dient die Klosterkirche als Konzerthalle.

Die Steinskulpturen vor dem imposanten Bauwerk sind Ergebnisse des Bildhauertreffens vom Sommer 2020. Die Klostergasse, die gegenüber der Kirche beginnt, führt uns an blühenden Gärten vorbei zum Markt. Am Marktbrunnen zeigt sich der Humor der Angermünder: Da steht ein gestrandeter Kahn, aus dessen zahlreichen Löchern Wasser fließt. Um ihn gesellen sich eine Katze, die ihre erjagten Mäuse zählt, ein Stuhl voller Gemüse, eine Frau und ein Mann, die fragend umherschauen, Fische, Gewichte und eine Werkzeugkiste. Der Blick geht hinüber zum schmucken Rathaus mit dem hölzernen Prangeresel aus dem Mittelalter vor dem Tor und dem preußischen Adler auf dem Türmchen. Von hier ist es auf der Wasserstraße nicht weit zum Mündesee, dem Haussee der Angermünder. Ein Uferweg führt ein Stück am Wasser entlang und zu künstlerisch gestalteten Findlingen aus früheren Bildhauertreffen.

Zurück zur Innenstadt bringt uns der Ring, ein Weg entlang von Mauerresten einer uralten Burg. Der Ring trifft auf die Berliner Straße, die Magistrale durch die Stadt. Am Kirchplatz erhebt sich die Stadtpfarrkirche St. Marien. Diese wehrhafte Kirche war ein Fluchtpunkt – sie schützte vor dem anrückenden Feind und garantierte für die Nähe Gottes. Mit ihrem kunstvollen Backsteingiebel gehört sie zu den bedeutendsten Kirchenbauten der Uckermark.

Hinter der Kirche geht es auf den Hohen Steinweg. Der Name verrät: Dies war im Mittelalter die erste gepflasterte Straße der Stadt, an der die Häuser der feinen Gesellschaft standen. Das Haus Nr. 18, bekannt als Haus Uckermark, beherbergt seit Kurzem die Tourist-Information und das Museum von Angermünde. Neben der Stadtgeschichte geht es hier auch um das Leben und Werk des Schriftstellers Ehm Welk (1884 – 1966), der im nahen Biesenbrow geboren wurde. Seine Jugendbücher über die „Heiden von Kummerow“ werden noch heute gern gelesen. Und wohin nach dem Museumsbesuch? Die Nachbarschaft bietet vieles: das Restaurant „Grambauers Kalit“, Café „Schmidt“ oder die „Hemme MilchEisBar“. Die in der Region bekannte Molkerei aus Schmargendorf hat die Alte Wache am Markt für sich entdeckt und bietet hier ihre Köstlichkeiten an.

Übrigens: Mehr als die Hälfte des Stadtgebietes gehören zum Nationalpark „Unteres Odertal“ bzw. zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Die BiberBus-Linie 496 fährt von Anfang April bis Ende Oktober stündlich ab Bahnhof Angermünde die Orte rund um den Wolletzsee an: den historischen Stadtkern Angermünde, das Gut Kerkow, das NABU-Zentrum Blumberger Mühle, den Lenné Park Görlsdorf, das Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin, das Strandbad Wolletzsee und den Tierpark Angermünde. 


Museum und Tourist-Information Angermünde
Haus Uckermark

Hoher Steinweg 17/18, 16278 Angermünde
Tel. 03331 297660  
www.angermuende-tourismus.de

Mit der RB61 und RB62 bis Angermünde.

Von Berlin aus kommend zum Beispiel mit dem RE3, RE66 oder RB66. 

 

 

Der Ausflugstipp auf dieser Seite stammt aus unserer Broschüre "TraumhaftSchöne Aussichten".

Diese und weitere Broschüren und Tipps finden Sie auf unserer Ausflugsseite.

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