MUSEUMSDORF IN ALTRANFT

Das Museumsdorf Altranft setzt sich wie kaum ein anderes mit den Veränderungen der ländlichen Kultur im Oderbruch auseinander. Hier wird ein Bogen gespannt zwischen gestern, heute und morgen.

Altranft ist ein altes Gutsbauerndorf. Der Weg vom Bahnhof in den Ort führt über die Alte Heerstraße, die Bad Freienwalde und Wriezen miteinander verbindet. Bereits hier stehen historische Häuser, die zum Museum Altranft gehören: zunächst zwei für die Mark typische Scheunen, eine aus Feldstein, eine andere aus Ziegeln erbaut, dazwischen steht das aufwendig restaurierte Bauernhaus des früheren Dorfschulzen. Es geht auf das Jahr 1830 zurück. Man findet sich hier in der Guten Stube, der Küche und auch der Schlafstube eines Bauern am Rand des Oderbruchs wieder. Weiter geht es vorbei an der Dorfschmiede, in der die traditionellen Arbeitsgeräte noch alle vorhanden sind. Im Hof gibt eine Freilandausstellung Einblicke in das heutige lebendige Handwerk in der Region.
Die nächste Station ist das Wasch- und Backhaus. In holzbeheizten Ziegelbacköfen können Brote wie in alten Tagen knusprig-braun gebacken werden. Am reetgedeckten Dach ist das Fischerhaus zu erkennen, hier finden die museumspädagogischen Angebote statt. Das Haus wurde 1720 errichtet und kann noch über die Zeit erzählen, als die Oder direkt an Altranft vorbeiführte. Später wurde es zu einem Landarbeiterhaus umgebaut. Weiter führt der Weg zur Kirche und zum benachbarten Spritzenhaus. Das Schloss, ein repräsentativ umgebautes Herrenhaus, bildet den Höhepunkt des Rundgangs. Es erhielt seine jetzige Form erst 1876 in der Zeit der Grafen von Hacke. Damals wurde auch der respektable Park mit einigen Baumriesen angelegt. Die Ausstellungen führen ein in die Besonderheiten des Oderbruchs und die Geschichte der Region. Sie werden kontinuierlich erweitert und über Jahresthemen vertieft, sodass sie dem Besucher stets ein neues und reicheres Bild der Landschaft vermitteln. Da während der Arbeiten zwischen 1747 und 1762 hier die „Bauleitung“ residierte, ist das Schloss ein authentischer Ort für diese Geschichtsstunde. Einige Räume im Schloss sind in der großbürgerlichen Manier der Gründerjahre ausgestattet. Die Möbel stammen aus dem Nachlass Charlotte von Mahlsdorfs (eigentlich Lothar Berfelde) und bilden einen Hintergrund für verschiedenste künstlerische Interventionen. Im Schloss lädt ein Café zur Rast und ein Museumsladen bietet Produkte aus der Region an.

Ausflug zum Baa-See
Für jene, die ihren Ausflug nach Altranft mit einer zünftigen Wanderung über rund 20 Kilometer krönen wollen, haben wir einen Tipp: der Besuch von Deutschlands nördlichster Berghütte. Sie steht am Baa-See, einem kleinen Waldsee. Der Weg führt durch Sonnenburg und ist gut ausgeschildert. In der Schankstube prasselt ein offenes Feuer, die Gäste sitzen an langen, rohen Tischen. So urig wie die Gaststätte ist auch das Speisenangebot. Wer im Inneren keinen Platz findet, hat sicher in einer der rustikalen Lauben Glück. Unterhalb der Schenke gibt es eine Einweisung in die Sagenwelt des Baa-Sees. Hier beginnt auch der Rundweg um den See. Ein Naturlehrpfad führt in einen besonderen Wald: Seit den 1880er Jahren wurden hier „ausländische“ Bäume gepflanzt, um ihre Verwendbarkeit für die hiesige Forstwirtschaft zu testen. Also steht hier eine Douglasie, die einmal mit rund 50 Metern als höchster Baum Brandenburgs vermessen wurde. Wir empfehlen den Rückweg durch den Wald nach Bad Freienwalde (grüner Punkt auf weißem Feld). Er endet im Kurpark.

 

 


Oderbruch Museum Altranft

Am Anger 27, 16259 Bad Freienwalde OT Altranft
Tel. 03344 333911
www.oderbruchmuseum.de
April bis Dezember: Do– So 11 –17 Uhr


Bistro „Charlotte“

Tel. 03344 333911  
Schlosscafe-Altranft(at)t-online.de
Mi – So 10 –18 Uhr


Waldschenke am Baa-See 

Tel. 03344 330902
Mi – So ab 12 Uhr (oder nach Vereinbarung)

 

 

Der Ausflugstipp auf dieser Seite stammt aus unserer Broschüre "Schöne Aussichten".

Diese und weitere Broschüren und Tipps finden Sie auf unserer Ausflugsseite.