Bahnlinie mit Vergangenheit
1842
Die Station Eberswalde (damals Neustadt) wird als Teil der Stettiner Bahn eröffnet.
1875
Nach Fürsprache des Kaisers wird probeweise eine kleine Haltestelle in Britz an der Stettiner Bahn eingerichtet. Wegen der großen Resonanz wird der Halt in eine Bahnstation mit Wartehalle umgewandelt. Auch der Kaiser nutzt den Halt in Britz auf dem Weg zur Jagd in der Schorfheide, muss aber wie alle anderen in die Kutsche umsteigen.
1888
Mit Eröffnung der Bahnstrecke Löwenberg (Mark) Templin erhält Templin an seinem westlichen Ortsrand einen Bahnhof mit Wasserturm, Drehscheibe, Lokschuppen, mechanischem Stellwerk und Bahnhofsgebäude.
1898-1899
Die Bahnstrecke Britz Fürstenberg geht nach und nach in Betrieb: Am 1. Juli wird der Streckenabschnitt Britz Joachimsthal eröffnet, am 15. Dezember der Abschnitt Joachimsthal Templin. Der letzte Abschnitt bis Fürstenberg geht am 16. August 1899 in Betrieb. Die Strecke ist insgesamt rund 73 km lang.
Der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. eröffnet 1898 den Halt Werbellinsee mit dem Kaiserpavillon. Damit wird die Reise vor allem für die Hof- bzw. Jagdgesellschaften bequemer, die nun auf kurzem Wege zum Jagdschloss Hubertusstock am Rand der Schorfheide gelangen können.
Im gleichen Jahr wird der Bahnhof Templin-Vorstadt (heute Templin Stadt) eröffnet und erhält bereits ein Jahr später einen zweistöckigen Bau. Mit der Verlängerung der Strecke von Löwenberg nach Prenzlau wird Templin zum Eisenbahnknoten.
1936
Die Eisenbahnfähre Fürstenberg wird mit Anschluss an die Strecke Britz Fürstenberg fertiggestellt. Über das Anschlussgleis und die Eisenbahnfähre werden der Rüstungsbetrieb Faserstoff GmbH und später das KZ Ravensbrück an die Bahnlinie angebunden.
nach 1945
Die Strecke Britz Fürstenberg wird mit einem durchgehenden Personenzug zwischen Frankfurt (Oder) Eberswalde Fürstenberg Güstrow Schwerin in das bereits vorhandene Streckennetz eingebunden. Der bis 1991 verkehrende Zug führt von Schwerin nach Moskau durchgehende Wagen mit, die nur von sowjetischen Militärangehörigen genutzt werden dürfen. Der Bahnhof Werbellinsee wird bis in die 1950er Jahre weiter genutzt, dann verfällt er.
1994
Der Güterverkehr wird eingestellt. In den 1990er Jahren kommen im Personenverkehr Triebwagen der Baureihe 771/772, später der Baureihe 628 zum Einsatz.
1996
Der Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt Templin Fürstenberg (Havel) wird eingestellt. Der Streckenabschnitt kann seitdem mit Draisinen im Ausflugsverkehr befahren werden.
1998
Der Bahnhof Werbellinsee wird in „Joachimsthal Kaiserbahnhof“ umbenannt.
2004-2007
Die ODEG übernimmt den SPNV zwischen Eberswalde und Templin und setzt nun Regio-Shuttles ein. Bis 2007 wird der Kaiserbahnhof umfassend saniert. 2006 wird der Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt Joachimsthal Templin wegen zu geringen Fahrgastaufkommens eingestellt.
2014
Die Niederbarnimer Eisenbahn übernimmt den Betrieb des Abschnitts Eberswalde Joachimsthal als Teil des Netzes Ostbrandenburg.
2018
Der Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt Joachimsthal Templin wird wieder aufgenommen – vorerst im Probebetrieb. Somit gibt es wieder eine durchgehende Zugverbindung zwischen Eberswalde und Templin („Schorfheide-Bahn“). Ob aus dem Probebetrieb wieder ein Regelverkehr wird, hängt von der Entwicklung der Fahrgastzahlen und der Bestellung der Verkehrsleistungen durch den VBB ab.