In der Werkstatt der NEB: Nicht quatschen - machen!

Stev, Mechatroniker

Die Mechatronikerinnen und Mechatroniker bei der NEB warten, reparieren, reinigen – und packen an, damit es wie geschmiert läuft.

Druckluft-Kompressoren zischen, Metall trifft auf Metall mit lautem Klang. Sobald man die Werkstatt der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) in Basdorf betritt, spürt man: Hier wird geschafft. „Wir quatschen nicht – wir machen“, ist nicht umsonst das inoffizielle Motto der zwölf Mechatronikerinnen und Mechatroniker, die die Fahrzeuge der NEB warten. Zwischen einem PESA Link und mobilen Werkzeugschränken steht Stev Rothe. Der 44-Jährige packt Dinge gern an – konkret eine Wasserpumpe, die gerade ausgetauscht werden muss, aber auch abstraktere Aufgaben wie Fehler in elektrischen Systemen finden.

„Der Facettenreichtum macht die Arbeit gerade reizvoll.“
Der Berufsalltag in der Werkstatt der NEB ist vielseitig; kein Tag gleicht dem anderen. Mal geht es um Wartung, dann wieder müssen Schäden beurteilt und behoben werden. „Routine? Fehlanzeige“, bringt Stev Herausforderung und Reiz seines Berufes auf den Punkt. Aktuell steht ein RegioShuttle über einer der Gruben, die ein Inspizieren und Reparieren der Fahrzeuge von unten ermöglichen. Beim Zusammenstoß mit einem Reh ist die Schürze des Triebwagens verbogen worden; sie muss abmontiert und ersetzt werden. Stev, gebürtiger Brandenburger, hat vorher als Mechatroniker in der Kfz-Branche gearbeitet. „Die Elektrik spielt hier eine weit größere Rolle“, sagt er. Da die NEB drei Triebwagentypen fährt – RegioShuttle, Talent und Link – müsse man sich in drei recht unterschiedliche Systeme einarbeiten: die Elektrik, die Kupplung, die sei bei allen Zügen anders. Da müsse man sich viel merken, sagt Stev. „Andererseits - der Facettenreichtum macht die Arbeit gerade reizvoll.“

Hauptaufgabe ist die Instandhaltung und -setzung von Triebwagen und deren Komponenten unter Beachtung des geltenden Eisenbahn-Regelwerks und betrieblicher Sicherheitsvorschriften. Ein wichtiger Teil des Arbeitsalltags ist es daher, die Fristen für die Durchsicht von Achsen, Bremsen, Schweißnähten sowie anderen Komponenten im Blick zu behalten. „Da muss man Erfahrung erwerben: Wie gehe ich systematisch daran, einen Defekt zu erkennen? Das fängt schon damit an, wie man die Taschenlampe in einem bestimmten Winkel hält“, erläutert Stev.

"Die Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit, das ist das A und O."
Um als Mechatroniker oder Mechatronikerin bei der NEB anzufangen, ist eine abgeschlossene Ausbildung Voraussetzung, vorzugsweise in den Fachrichtungen Metall, Mechatronik oder Elektrotechnik. Auch eine physische Eignung für den Beruf ist wichtig. Wenn es auch Hebebühnen und ähnliche Hilfsmittel gibt, die die Arbeit erleichtern, ist eine gewisse Robustheit unabdingbar. Gänzlich unfit darf man nicht sein, denn „ich bin eigentlich den ganzen Tag in Bewegung“, sagt Stev. Was muss man noch mitbringen? „Die Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit, das ist das A und O“, kommt Stevs Antwort wie aus der Pistole geschossen. „Man hat zwar ein tolles Team im Rücken, muss aber in der Lage sein und sich angesprochen fühlen, Aufgaben allein zu lösen.“ Das sei eine spannende Herausforderung, aber nicht immer einfach – schließlich liegt es an einem selbst, die Räder wieder ins Rollen zu bringen. Daher gilt: „Ein gewisses Maß an Stress muss man abkönnen.“ Am Ende jeder Schicht sind Protokolle zu schreiben und auch mal Lagerbestände zu sichten. Viel Raum nehme Schreibtischarbeit aber nicht ein, sagt Stev, in der Regel sei er höchstens eine halbe Stunde pro Tag mit Papierkram beschäftigt. Heute hat der Familienvater die Frühschicht von 7 bis 16 Uhr. Der Rhythmus ist zwei Wochen Nacht- und Frühschicht im Wechsel. Dazu kommt regelmäßige Rufbereitschaft, während der man gegebenenfalls mit dem Dienstwagen zu Zügen mit Reparaturbedarf hinfahren muss. 

Was ist nun Stevs Lieblingsaufgabe? „Hm, das ganze Hiersein ist ein Highlight. Immer gibt es was Neues zu lernen“, sagt er. „Ich bin gern in der Grube“, fügt der Mann mit dem breiten Kreuz hinzu, „Achsen, Powerpacks prüfen und wechseln, das ist mein Ding“. Prinzipiell sind alle Werkstattmitarbeitenden für jede anfallende Aufgabe zuständig. Sie müssen also genauso flexen können wie Schaltpläne verstehen oder nach Lecks in Rohrleitungen fahnden. In der Praxis kristallisiere sich dann doch heraus, wer lieber schraubt und wer es eher mit der Elektrik hat. Die Gelegenheit, etwas zu bewegen, war es, die Stev an der Stelle bei der NEB interessiert hat. Zum anderen ist das gute Betriebsklima ein Faktor. Immer wieder betont er den Zusammenhalt im Team: „Das Klima ist voll top – jeder hilft jedem.“ Diese Teamerfahrung können gerne noch mehr Menschen machen, denn bei der NEB werden neue Kolleginnen und Kollegen für die Werkstatt gesucht .

Stev verabschiedet sich – wegen Corona nicht mit einem Handschlag, sondern einem freundlichen Nicken. Die Pflicht ruft. In diesem Fall die neue Wasserpumpe, die darauf wartet, eingebaut zu werden. (Text: Annette Leyssner/NEB)

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