Das Betriebsbüro der NEB: Im Herzen der Niederbarnimer Eisenbahn
Hier laufen die Fäden zusammen: Die Mitarbeitenden der NEB-Leitstelle in Basdorf behalten den Überblick über die Betriebsabläufe und veranlassen bei Störungen die nötigen Schritte.
„Alles im Blick haben“ – das bringt die Hauptanforderung auf den Punkt. Vier Monitore sind in einem Halbkreis auf dem Schreibtisch von Daniel Zawadzky angeordnet, dahinter an der Wand sind drei weitere riesige Bildschirme montiert. Auf denen kann man – bunt auf schwarz – verfolgen, wo sich jeder einzelne Zug der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) auf den elf Strecken aktuell befindet.
Flexibel reagieren, Entscheidungen schnell treffen, das ist Alltag.
Zwar ist auf die moderne Technik Verlass, aber bewährte Hilfsmittel von früher spielen noch immer eine Rolle. In der Leitstelle stehen mannshohe Magnettafeln, auf denen altmodisch analog die wichtigsten Eckdaten zu den heute anstehenden Betriebsabläufen ausgedruckt sind. Daneben ist ein Vorrat an Magneten angepinnt, mit Wagennummern, Informationen wie „defekt“ oder dem Hinweis, dass für einen Triebwagen eine Inspektion ansteht. „Das ist die Absicherung, falls die Technik einmal streiken sollte“, erklärt Daniel.
Generell gilt: „Einen Plan für den Tag haben und dann davon ausgehen, dass alles genau so klappt, das kann man nicht“, beschreibt der Mann mit der Baseballkappe die Anforderungen seines Jobs und lacht. Das lässige Äußere täuscht etwas – während des Dienstes muss Daniel auf Zack sein. Flexibel reagieren, Entscheidungen schnell treffen, das ist Alltag.
Die Leitstelle ist rund um die Uhr besetzt, gearbeitet wird im Schichtdienst. Das Telefon klingelt, ein diensthabender Kollege von Daniel nimmt ab: Eine Triebfahrzeugführerin meldet ein technisches Problem. Während sie besprechen, wie sich anhand eines Störsuchplanes die Störung beheben lässt, vermerkt Daniel im System auf dem Bildschirm, dass dieser Zug aktuell zwölf Minuten hinter dem Zeitplan liegt. Ab einer Verspätung von fünf Minuten muss begründet werden, warum der Zug verspätet ist. Diese Begründung wird dann an den Anzeigetafeln an den Gleisen angezeigt.
Auch alle anderen Anrufe werden dokumentiert. „Beim Zweier-Pesa ist die WC-Tür nur noch mechanisch bedienbar“, gibt der Kollege an Daniel weiter. Auch dieses Problem mit der Elektrik wird vermerkt und ein Werkstattbesuch in die Wege geleitet. Wünsche, dass ein Zug an einer bestimmten Haltestelle länger wartet, damit die Fahrgäste aus einem verspäteten Zug ihren Anschluss kriegen, werden weitergegeben. Dabei arbeitet das Team der Leitstelle auch mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen, beispielsweise der DB Regio, zusammen. „Die Monitore mit dem aktuellen Geschehen im Blick behalten, telefonieren und dokumentieren – prinzipiell macht jeder alles“, sagt Daniel. Fahrzeugstörungen und Verspätungen sind die häufigste Ursache dafür, dass Triebfahrzeugführende die Leitstelle anrufen. Dann müssen weitere Schritte koordiniert werden: Kann der Zug mit Verspätung weiterfahren, muss er in die Waschanlage oder zur Reparatur? Ist bei einem liegen gebliebenen Wagen ein Ersatzverkehr zu organisieren?
„Es kommt nie Langeweile auf und die Stimmung im Team ist prima.“
Oft geht es über längere Zeit in der Leitstelle recht gemächlich zu. Nur zehn-, zwölfmal klingelt dann das Telefon in der Stunde. Die Probleme erfordern zwar Handeln, sind aber nicht dramatisch, wie zum Beispiel eine Graffitischmiererei. Sagt der Wetterbericht ein Sturmtief voraus – wie das Sturmtief Xavier im Jahr 2017 –, kann sich das Team der Leitstelle auf einen aufreibenden Tag einstellen. „Da fielen Bäume auf die Stecke, wir mussten Fahrzeuge evakuieren, Busse und Taxen dazu organisieren. Wir waren in ständigem Austausch mit den Triebfahrzeugführenden und Kundenbetreuenden. Wenn man dann mitbekommt, dass die Stimmung angespannt ist, weil die Fahrgäste lange auf den Ersatzbus warten müssen und in der Zwischenzeit nicht aus dem Wagen aussteigen dürfen, dann überträgt sich die Spannung auch auf uns.“
Daniel mag die Vielfalt der Herausforderungen. Bevor er 2014 in die Leitstelle wechselte, arbeitete er vier Jahre lang als Triebfahrzeugführer bei der NEB und davor bei anderen Eisenbahnunternehmen. Das ist natürlich von Vorteil. „Wenn Triebfahrzeugführende mit einem technischen Problem anrufen, kann ich mich in sie hineinversetzen und einen Tipp geben.“ Für die Arbeit in der Leitstelle werden eine technische oder kaufmännische Ausbildung und mehrjährige Erfahrung im Eisenbahnbetriebsdienst benötigt. Gute EDV-Kenntnisse sind ebenfalls wichtig. Ein Routinejob zum Zurücklehnen ist diese verantwortungsvolle Arbeit nicht. „Dafür kommt nie Langeweile auf und die Stimmung im Team ist prima“, sagt Daniel.
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