VON NIEDERFINOW NACH BAD FREIENWALDE

Kaum zu glauben, aber wahr: Bad Freienwalde hat einen Watzmann! Im Vergleich zu seinem berühmten, 2.713 Meter hohen Namensvetter in den Berchtesgadener Alpen bringt er es zwar nur auf 1.062 Dezimeter (106 Meter) – aber den Berg mit dem imposanten Gipfelkreuz muss man einfach „bezwungen“ haben!

Der Bahnhof Niederfinow ist ein guter Ausgangspunkt für die rund 18 Kilometer lange Tour, die der Markierung des Fontane-Wanderweges blauer Strich im weißen Quadrat nach Bad Freienwalde folgt. Es geht in Richtung Karlswerk, einer einstigen Drahtfabrik, und dann links bergauf nach Hohenfinow. Kurz vor dem Aussichtspunkt Liebenstein mit fantastischem Blick auf das alte und das neue Schiffshebewerk gibt es eine Straußenfarm. Bergab führt der Weg nach Broichsdorf, einem 1776 gegründeten Kolonistendorf, das heute zu Falkenberg gehört. Welch Kontrast: In der Ortsmitte ist links das Niederoderbruch, der mit gerade einmal zwei Meter über Normalnull niedrigste Teil des Oderbruchs, zu sehen und rechts die teilweise steilen Hänge des Oberbarnims.

Märkischer Bergwanderpark
Von der Burgstraße, die Gäste zum bekannten Panoramarestaurant „Carlsburg“ bringt, sind es nur wenige Meter zum Fontaneplatz und dann geradeaus in den Wald. Hier führt links ein Kammweg nach Bad Freienwalde. Zum Teil geht es steil bergauf – gerade wie in einem Mittelgebirge! An einer Wegkreuzung, mit 120 Metern zugleich höchsten Punkt der Strecke, sind Abstecher zum Bismarckturm und zum ehemaligen Missionshaus Malche möglich. Wenige Meter hinter der Kreuzung erreichen die „Gipfelstürmer“ das Etappenziel: den Märkischen Watzmann mit dem Gipfelkreuz und der wunderbaren Rundbank zum Ausruhen. Entlang der Strecke wurden als Teil des „Märkischen Bergwanderparks“ viele Bänke, interaktive Spielgeräte, Infotafeln und Schutzhütten errichtet. In einem kurvenreichen Auf und Ab führt der Weg nun zum Teufelssee. Trotz seines diabolischen Namens glitzert der See ruhig in der Sonne. Deutlich zu erkennen sind die Spuren der Biber, die sich hier angesiedelt haben. Einst wurde nahe des Sees erst Alaunerz und später Ton für die Ziegelindustrie abgebaut. Im Tunnel, durch den man die Bodenschätze transportierte, überwintern heute ungestört Fledermäuse.

Idyllische Aussichtspunkte
Wir folgen dem Wanderweg und gelangen zu einer Wegkreuzung. Von hier aus sind es nur wenige Meter zum „Thüringer Blick“, einem idyllischen Aussichtspunkt hoch über dem Oderbruch. Wer seine Wanderung bereits beenden möchte, folgt der bekannten Markierung und ist nach rund 20 Minuten im Zentrum von Bad Freienwalde. Alle anderen orientieren sich nun an den Markierungen „Turm-Weg“ (Turm-Symbol) bzw. „Oderland-Weg“ (roter Punkt auf weißem Quadrat).

Kneippen an der Kurfürstenquelle
Bald schon ist das Haus der Naturpflege mit dem Eulenturm, dem Schau- und Lehrgarten und dem Naturschutzmuseum erreicht. Weiter geht es über die Berliner Straße zur nördlichsten Sprungschanzenanlage Deutschlands, die größte der Schanzen trägt seit 2017 den Namen des Olympiasiegers Helmut Recknagel. Hier wird der Nachwuchs trainiert, finden Wettkämpfe statt. Bergab führt der Weg am Jahn-Stadion vorbei ins Brunnental zum Gesundbrunnen. Bis ins Jahr 1684 reicht die Geschichte der wohltuenden Quelle und des heilenden Moores zurück – Bad Freienwalde ist die älteste Kur- und Badestadt der Mark Brandenburg. Neben der historischen Kurfürstenquelle auf dem Areal der Fachklinik entstand eine Kneipp-Strecke, wurden Trimm-Dich-Geräte installiert. Einen interessanten Exkurs in die Geschichte bietet die geologische Schaustelle mit Findlingen unterschiedlicher Herkunftsländer. Hier ist auch der Startpunkt des Gesundheitsweges „Atem schöpfen“. Jetzt ist aber Zeit für eine Rast: In der „Blauen Zwiebel“ am Papenteich kann man in der Sommersaison gern einkehren. Der Weg zum Bahnhof Bad Freienwalde führt über die Gesundbrunnenstraße quer durch das Stadtzentrum, vorbei am Schlosspark mit dem Schloss Freienwalde und der Konzerthalle in St. Georg. 


 

Der Märkische Watzmann

Der Watzmann bei Bad Freienwalde ist übrigens kein Marketing-Gag heutiger Touristiker. Schon vor rund 120 Jahren wiesen Wanderkarten einen „Watzmann-Berg“ aus. Sein Name soll auf historische Begebenheiten zurückgehen: Um 1180 heuerten Landsknechte aus Bayern auf der Burg Malchow an. Sie stand dort, wo sich heute der Bismarckturm erhebt. Damals fiel den Landsknechten das Berglein auf, von dem sie Feinde gut ausmachen konnten. Von Heimweh nach dem Alpenpanorama geplagt, nannten sie den Hügel Watzmann. Übrigens: Die witzige Höhenangabe von 1.062 Dezimetern stammt allerdings aus der Jetztzeit.


 


Tourist-Information Bad Freienwalde

Uchtenhagenstraße 3
16259 Bad Freienwalde
Tel. 03344 150890
www.bad-freienwalde.de
April – Okt.: Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa/So/Feiertage 10 – 14 Uhr
Nov. – März: Mo – Fr 10 – 16 Uhr, Sa/So/Feiertage 10 – 14 Uhr

 

Der Ausflugstipp auf dieser Seite stammt aus unserer Broschüre "WunderSchöne Aussichten".

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