Entdecken-Schmökern RB12 RB63 Uckermark: Eine Landschaft lädt ein

Irgendwann läuft jeder mal los. Je früher, desto besser. Der eine flaniert, der nächste wandert, ein anderer pilgert, und dann gibt es die, die sind „eben mal weg“. Aber wohin?

Da gibt es nahe Ziele, ferne Ziele und es gibt die Uckermark. Die ist nah genug, um nicht wertvolle Zeit mit der Anreise zu vertun, und weit genug, um alles Überflüssige hinter sich zu lassen. Wir laden Sie daher ein, auf dem Märkischen Landweg die Uckermark zu entdecken und dabei sich selbst zu finden. Hier gibt es Natur in Hülle und Fülle, eine sanft-hüglige Landschaft, genau richtig zum Entschleunigen. Und irgendwo hier gibt es den Punkt, den man braucht, um zur eigenen Besinnung zu kommen.

Oder suchen Sie gar nicht die Einsamkeit, sondern Begegnungen mit interessanten Menschen, mit Zeugnissen einer wechselvollen Geschichte, mit kulturellen Ereignissen? Dann sind Sie in der Uckermark ebenfalls richtig. Hier, wo Brandenburg, Mecklenburg und Pommern aufeinandertreffen, ging es seit jeher bewegt zu.

 

Reisen in die Uckermark

Afrika liegt in der Uckermark. Wer hätte daran jemals gezweifelt? Und wer es bis Afrika geschafft hat, ahnt bereits, dass es in der Uckermark noch viel mehr zu entdecken gibt als jene kleine Siedlung bei Gerswalde. Schließlich ist das Land zwischen Oberlauf der Havel und Unterlauf der Oder größer als das Saarland, und das ganze Berlin würde locker dreimal in die Uckermark passen. Das Klima ist angenehm, eine rasche Erwärmung im Frühjahr, relativ warme Sommer mit viel Sonnenschein und sehr wenig Regen, aber ziemlich kalte Winter.

In die Uckermark kommen sie alle: die Tages- und Wochenendausflügler aus Berlin, die Kurzurlauber aus Hamburg, die Camper aus dem Ruhrgebiet, die Großfamilien aus Franken zu Ferienwochen auf dem Bauernhof und die Fuß-, Rad- und Wasserwanderer selbst von jenseits der Grenzen.

 

Ein Stadtspaziergang um und durch Templin: Immer an der Mauer entlang

Templin ist das achtgrößte Gemeinwesen in Deutschland. Gleich nach Köln – bezogen auf die Fläche jedenfalls. Kaum zu glauben, denn Templin, das ist im Auge des Besuchers auch heute noch die beschauliche Kleinstadt mit dem Markt, der sich zweimal in der Woche belebt, mitten im historischen Stadtkern. Templin ist die „Perle der Uckermark“, und niemand hat ihr den Titel je streitig gemacht. Außer vielleicht in den Jahren der DDR, als der damalige Landkreis Templin dem mecklenburgischen Bezirk Neubrandenburg zugeschlagen wurde und die Uckermark kaum mehr als historische Bedeutung besaß. Seit 1990 hat das alles wieder seine Ordnung. Kurze Zeit später wurde ihr auch wieder der Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“ zugesprochen. Und seit die NaturTherme ihre Tore öffnete, nennt sich Templin stolz Thermalsoleheilbad.

Das Wahrzeichen Templins ist heute wie vor 800 Jahren die Stadtmauer. Keine Besichtigung von Templin ohne eine Umrundung der fast vollständig erhaltenen Wehranlage. Die Mauer ist 1.735 (auf diese Zahl werden wir auf Seite 59 noch einmal stoßen) Meter lang, durchschnittlich 7 Meter hoch, reicht 2 Meter in den Boden hinein – auf dass sich niemand hindurchbuddeln kann – und ist 1 Meter dick. Alle 20 bis 30 Meter buchtet sich die Mauer zum Rundbogen aus. Schilder erklären, dass es sich um Wiekhäuser handelt, in denen sich in Rufweite zu den Nachbarn die Stadtwächter aufhielten. Zwischen 400 und 600 Meter sind es quer durch die Stadt von Mauer zu Mauer. Der Ring hat somit die Form eines Eies. Die Templiner, die vor fast 800 Jahren hier lebten, haben rund 60.000 Tonnen Feldsteine herangeschleppt und übereinandergeschichtet, dazu Tausende Backsteine für die Tore gebrannt. Das alles, um ungebetene Gäste – ob Landsknechte fremder Fürsten oder einfach „nur“ Räuber – fernzuhalten. Die Rechnung ist offensichtlich aufgegangen. Die Stadtmauer war und ist der Stolz von Templin und wurde über Jahrhunderte hinweg gepflegt und erhalten.

 

Auszüge aus:
Uckermark. Ein Wegbegleiter
Wandertouren und Stadtrundgänge; Ausklapper mit Übersichtskarten, mehr als 400 Fotos, zahlreiche Karten, 200 Seiten.
4., aktualisierte und erweiterte Auflage mit vergrößertem Kartenteil. 
ISBN 978-3981247787
www.terra-press.de 

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