Entdecken-Schmökern Zivilisiert in die Wildnis

Mit steigenden Temperaturen zieht es mehr Menschen als früher in die Natur – ein Problem für bedrohte Arten und Lebensräume. Die Naturwacht Brandenburg gibt Tipps für ein rücksichtsvolles Verhalten.

Kraniche sind geschützte Bodenbrüter – zu ihrem Schutz müssen Hunde an der Leine geführt werden.

Naturwächterin Paula Menzel gibt Tipps zum rücksichtsvollen Verhalten in der Natur.

Infografik des Naturschutzfonds (Klick aufs Bild)

Waldknigge der Gemeinde Schorfheide (Klick aufs Bild)

Paula Menzel arbeitet als Rangerin im Naturpark Nuthe-Nieplitz. „Durch unsere Nähe zu Berlin kommen an sonnigen Tagen besonders viele Menschen in den Naturpark. Das beobachtet auch der Naturpark Barnim verstärkt“, erklärt die Naturwächterin. Aufgrund der aktuellen Beschränkungen bei Fernreisen erwartet die Naturwacht Brandenburg eine Verdopplung der Besucherzahlen in den Brandenburger Naturlandschaften im Vergleich zum langjährigen Mittel. Grundsätzlich sei das zu begrüßen: „Wir freuen uns, dass so viele Menschen die heimische Natur für sich entdecken. Darin liegt eine große Chance, die Menschen für den Schutz der heimischen Natur zu gewinnen.“

Das gestiegene Interesse an den Brandenburger Naturlandschaften für die Naturwacht mit einem erhöhten Informations- und Aufklärungsaufwand einher. Viele der neuen Besucherinnen und Besucher scheinen nicht vertraut mit den Verhaltensregeln in den Großschutzgebieten. So registrieren die Rangerinnen und Ranger vermehrt die Missachtung des Wegegebots, illegales Zelten sowie Feuerstellen. Ferner reagieren viele Menschen auf die spürbar reduzierten Kapazitäten auf Campingplätzen oder in Unterkünften, indem sie mit ihren Wohnmobilen und Campern wild am Straßenrand oder auf Waldwegen parken. Die wichtigsten Verhaltensregeln für einen entspannten und doch rücksichtsvollen Besuch werden daher in Gesprächen und auf Infotafeln kommuniziert. Die Gemeinde Schorfheide hat hierfür einen „Waldknigge“ in Brandenburger Mundart herausgegeben; der Naturschutzfonds hält eine Infografik bereit. Beides finden Sie auf dieser Seite zum Download.

„Wir erklären, weshalb es wichtig ist, auf den Wegen zu bleiben, um keine seltenen Pflanzen zu zertrampeln. Auch Hunde müssen in Schutzgebieten an der Leine geführt werden, damit streng geschützte Bodenbrüter ihre Gelege nicht verlieren. Keinen Müll in der Natur zu hinterlassen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Rangerin Paula Menzel. Das Land Brandenburg hält für seine Gäste Tausende Kilometer Rad- und Wanderwege bereit, die man auch unter Pandemiebedingungen auf eigene Faust erkunden kann. An beengten Stellen, wie zum Beispiel auf den zahlreichen Beobachtungstürmen, ist dann wieder auf die Einhaltung des Mindestabstands zu beachten. 

Erholungssuchenden rät Rangerin Paula Menzel zu Ausflügen in entlegenere und weniger überlaufene Großschutzgebiete wie das Stechlin-Ruppiner Land (RB54) oder den Nationalpark Unteres Odertal (RB61) mit seiner weitläufigen Auenlandschaft. Diese Gebiete sind gut mit der Regionalbahn, z. B. der NEB, zu erreichen. Das gilt auch für andere Gebiete wie das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (RB27, RB63) oder die Naturparks Dahme-Heideseen (RB36) und Barnim (RB27). Die Anreise mit dem ÖPNV ist nicht nur bequem – darüber hinaus kann das „wilde“ Parken auch von vornherein vermieden werden.

 

Ausflug ins Naturschutzgebiet - was darf ich, was nicht? Der Waldknigge der Gemeinde Schorfheide und die Infografik des Naturschutzfonds verraten es Ihnen.