RB63 Aktuelles Ersatzverkehr zwischen Joachimsthal und Templin endet

Seit heute, dem 1. Juni 2023, verkehrt ein PlusBus zwischen Joachimsthal und Templin.

Der PlusBus löst den Ersatzverkehr mit Bussen ab, der seit Dezember 2022 an Stelle der NEB-Züge auf diesem Abschnitt der RB63 zwischen Joachimsthal und Templin Stadt fuhr.

Der PlusBus trägt die Nummer 515 und wird von der UVG unter dem Namen „PlusBus Schorfheide“ betrieben. Die Busverbindung hat in Joachimsthal Anschluss von und zur RB63 nach/aus Eberswalde.

Das Angebot ist ein Teil des „PlusBus-Ringes Uckermark/Barnim“, der ebenfalls am 1. Juni gestartet ist und außerdem die Linien 468, 403, 502. Die Linie 515 trifft in Templin auf die Linie 502 nach Prenzlau und in Joachimsthal auf die Linie 920 der BBG nach Angermünde.

Weitere Informationen zum PlusBus-Ring und den Fahrplan hat der VBB in diesem PDF bereitgestellt.


Hintergrund: Probebetrieb seit 2018

Die Schorfheide-Bahn RB63 von Eberswalde Hbf. bis Joachimsthal wird von der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) betrieben. Im Dezember 2018 wurde die Strecke von Joachimsthal nach Templin Stadt im Probebetrieb durchgebunden. Damit bestand zum ersten Mal seit 12 Jahren wieder eine durchgehende Zugverbindung von Eberswalde nach Templin und zurück. Templin war somit von Eberswalde Hbf. aus ohne Umstieg in rund einer Stunde zu erreichen; zudem entstand eine Verbindung zur RB12. Der Probebetrieb war zunächst auf drei Jahre angelegt und wurde auf Grund der Corona-Pandemie um ein Jahr bis Ende 2022 verlängert.

Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 wurde der Probebetrieb auf der RB63 zwischen Joachimsthal und Templin Stadt eingestellt. Die Züge der RB63 verkehren seitdem nur noch zwischen Eberswalde Hbf. und Joachimsthal. Auf dem Abschnitt Joachimsthal  Templin Stadt wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Nach Angaben des MIL ist ein Weiterbetrieb nicht möglich, da sowohl die von allen Beteiligten vertraglich festgelegten Fahrgastzahlen nicht erreicht wurden. Zudem sei die Schieneninfrastruktur so marode, dass darauf größtenteils nur mit niedrigen Geschwindigkeiten gefahren und die künftige Verkehrssicherheit ohne Investitionen nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Ertüchtigung der Strecke würde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.


Langfristige Reaktivierung?

Sowohl das MIL als auch der Landkreis Uckermark sind jedoch der Auffassung, dass die Trasse für die Entwicklung der Region perspektivisch bedeutsam ist. Parallel zur Umsetzung des "Uckermark-Rings" soll die RB63 einer Nutzen-Kosten-Untersuchung unterzogen werden, um zu bewerten, inwieweit diese dauerhaft reaktiviert werden kann. So sollen die Potenziale für ein langfristig tragbares Schienenkonzept ermittelt werden.

 


Foto auf dieser Seite: NEB/Silke Willenborg