RB63 Aktuelles Durchbindung Joachimsthal - Templin endet am 11.12.2022

Die Durchbindung der Schorfheide-Bahn RB63 zwischen Joachimsthal und Templin Stadt läuft zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 aus. Zwischen Joachimsthal und Templin Stadt fahren dann Busse.

Die verlängerte Schorfheide-Bahn RB63 zwischen Joachimsthal und Templin Stadt soll nach den Plänen des Brandenburger Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 auslaufen und durch eine Buslinie ersetzt werden. Verkehrsminister Guido Beermann und Uckermark-Landrätin Karina Dörk (beide CDU) unterzeichneten Ende November eine entsprechende Erklärung. 

Bis ein neuer Busring startet, wird übergangsweise als Ersatz ein Busverkehr an der Strecke der bisherigen RB63 zwischen Joachimsthal und Templin eingesetzt (Fahrplan).

Geplant ist dann ein "Uckermark-Ring" mit PlusBussen von Prenzlau über Templin, Joachimsthal, Angermünde, Schwedt und Passow, der werktags zwischen 6 und 20 Uhr im Stundentakt und am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt fahren soll. 

Der Uckermark-Busring soll zum 1. Juni 2023 starten und eine Länge von 190 Kilometern haben. Geplant sind fünf PlusBus-Linien, davon drei neue:

  • 503 Templin <> Prenzlau
  • 515 Joachimsthal <> Templin
  • 920 Angermünde <> Joachimsthal

Die zwei bestehenden PlusBus-Linien 403 von Prenzlau nach Schwedt sowie 468 von Schwedt nach Angermünde sollen einbezogen werden.

Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt und soll insgesamt rund 7,3 Millionen Euro kosten. Das Land übernimmt davon einen wesentlichen Teil, darunter eine Anschubfinanzierung in den nächsten beiden Jahren von insgesamt rund 2,25 Millionen Euro.

Probebetrieb seit 2018

Die Schorfheide-Bahn RB63 von Eberswalde Hbf. bis Joachimsthal wird von der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) betrieben. Im Dezember 2018 wurde die Strecke von Joachimsthal nach Templin Stadt im Probebetrieb durchgebunden. Damit bestand zum ersten Mal seit 12 Jahren wieder eine durchgehende Zugverbindung von Eberswalde nach Templin und zurück. Templin war somit von Eberswalde Hbf aus ohne Umstieg in rund einer Stunde zu erreichen; zudem entstand eine Verbindung zur RB12. Der Probebetrieb war zunächst auf drei Jahre angelegt und wurde auf Grund der Corona-Pandemie um ein Jahr bis Ende 2022 verlängert.

Nach Angaben des MIL ist ein Weiterbetrieb nicht möglich, da sowohl die von allen Beteiligten vertraglich festgelegten Fahrgastzahlen nicht erreicht wurden. Zudem sei die Schieneninfrastruktur so marode, dass darauf größtenteils nur mit niedrigen Geschwindigkeiten gefahren und die künftige Verkehrssicherheit ohne Investitionen nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Ertüchtigung der Strecke würde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.

Langfristige Reaktivierung?

Sowohl das MIL als auch der Landkreis Uckermark sind jedoch der Auffassung, dass die Trasse für die Entwicklung der Region perspektivisch bedeutsam ist. Parallel zur Umsetzung des "Uckermark-Rings" soll die RB63 einer Nutzen-Kosten-Untersuchung unterzogen werden, um zu bewerten, inwieweit diese dauerhaft reaktiviert werden kann. So sollen die Potenziale für ein langfristig tragbares Schienenkonzept ermittelt werden.

Laut einer Mitteilung des Infrastrukturbetreibers RegioInfra muss der Abschnitt zwischen Joachimsthal und Templin ab dem 11. Dezember 2022 wegen Oberbaumängeln für den Zugverkehr voll gesperrt werden

 


Foto auf dieser Seite: NEB/K. Tenkoul