Die Historie der Heidekrautbahn
Die Historie der Heidekrautbahn
1900
König Wilhelm von Preußen unterzeichnet am 12. Februar die Konzessionsurkunde für die „Reinickendorf-Liebenwalde-Groß Schönebecker Eisenbahn-Aktiengesellschaft“. Der Name beschreibt die geplante Trasse: von Liebenwalde über Basdorf nach Reinickendorf-Rosenthal sowie von Basdorf nach Groß Schönebeck.
1901
Am 20. Mai wird die Strecke für den Personenverkehr eingeweiht. Ab dem 21. Mai bringen fünf Tenderlokomotiven mit Personenwagen 2. und 3. Klasse Fahrgäste nach Berlin und in den Niederbarnim. Kurze Zeit später startet auch der Güterverkehr.
1920er und 1930er Jahre
Im Zuge des wachsenden Ausflugsverkehrs wird der Name „Heidekrautbahn“ geprägt. 1927 wird die Gesellschaft in „Niederbarnimer Eisenbahn-Aktiengesellschaft“ umbenannt. Im gleichen Jahr wird der Haltepunkt Schildow-Mönchmühle eröffnet, 1933 Lottschesee. Auch der Bahnhof Reinickendorf-Rosenthal bekommt 1937 einen neuen Namen: Berlin-Wilhelmsruh.
1950
Die „Umfahrungsstrecke West-Berlin“ von Berlin-Karow bis zum Abzweig Schönwalde über die neuen Halte Schönerlinde und Schönwalde wird im Mai in Betrieb genommen, ebenso der Abschnitt von Wensickendorf Schmachtenhagen Fichtengrund. Am 1. Juli übernimmt die Deutsche Reichsbahn unentgeltlich die Verwaltung und Nutznießung fast des gesamten Eigentums und der Betriebsführung auf allen Strecken der NEB.
1961
Mit dem Mauerbau am 13. August wird die Strecke unterbrochen. Die Bahnhöfe Rosenthal und Wilhelmsruh liegen im Mauerstreifen und werden kurze Zeit später abgerissen, die Gleise abgetragen. Die Heidekrautbahn verkehrt nun zwischen Basdorf und Berlin-Blankenfelde sowie Berlin-Blankenburg.
1976, 1983
Die Heidekrautbahn wird an das S-Bahn-Netz über Berlin-Karow angeschlossen. Der Verkehr zwischen Berlin-Blankenfelde und dem Abzweig Schönwalde wird eingestellt.
ab 1990
Nach der Wiedervereinigung erfolgt die abschnittsweise Rückgabe der Infrastruktur der Heidekrautbahn an die NEB. Die Streckenteile Berlin-Karow Abzweig Schönwalde und Wensickendorf Schmachtenhagen werden von der NEB erworben. Die Heidekrautbahn wird umfangreich modernisiert. Die NEB beginnt ihre Bemühungen zur Reaktivierung der Stammstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf.
1997
Der Personen- und Güterverkehr auf dem Abschnitt Wensickendorf Liebenwalde wird eingestellt.
2005
Im Mai 2004 erhält die NEB den Zuschlag für die Erbringung der Verkehrsleistungen auf der RB27. Mit Fahrt NEB 99773 um 5.13 Uhr ab Basdorf nach Berlin-Karow erfolgt am 11. Dezember 2005 die Betriebsaufnahme durch die NEB Betriebsgesellschaft mbH. Damit kehrt die NEB auf ihre angestammte Strecke zurück – nach über 55 Jahren.
2009
Zur Entlastung der Berliner S-Bahn fahren im Auftrag des VBB an Werktagen morgens und abends jeweils drei zusätzliche Züge der Heidekrautbahn (RB27) von und nach Berlin Gesundbrunnen.
2017
Mit der Aufnahme in das vom VBB, der Deutschen Bahn und den Ländern Berlin und Brandenburg initiierte Infrastrukturprojekt i2030, rückt die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn in mittlerweile greifbare Nähe. Ziel ist der Ausbau des reginalen SPNV-Angebots.
2021
Die Heidekrautbahn wird 120 Jahre alt – und ihre Geschichte geht weiter!