Aktuelles NEB Mireo Plus B und Mireo Plus H: Neue Wege im Fahrzeugdesign

Siemens Mobility und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) stellen das Fahrzeugdesign der Mireo Plus B und Mireo Plus H vor. Außen- und Innendesign beschreiten neue Wege im Hinblick auf Gestaltung und Fahrgastservices. Die Flotte von insgesamt 38 Fahrzeugen wird im Herbst 2024 geliefert und ab Dezember 2024 im Netz Heidekrautbahn (RB27) und im Netz Ostbrandenburg eingesetzt.

 

Batteriezug: Mireo Plus B, Designstudie, 3.000 x 2.000 px

Wasserstoffzug: Mireo Plus H, Designstudie, 3.000 x 2.000 px

Gemeinsame Pressemitteilung vom 03.05.2023

Batteriezug: Mireo Plus B, Designstudie, 3.000 x 1.500 px

Wasserstoffzug: Mireo Plus H, Designstudie, 3.000 x 1.500 px

Mireo Plus B, Innenansicht Mehrzweckbereich, Designstudie, 3000 x 1688 px

Mireo Plus B, Innenansicht Rollstuhlbereich & WC, Designstudie, 3000 x 1688 px

Mireo Plus B, Innenansicht Sitzbereich, Designstudie, 3000 x 1688 px

Der Fahrzeughersteller Siemens Mobility und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) haben heute das finale Design des Mireo, der ab Dezember 2024 in den Netzen Heidekrautbahn und Ostbrandenburg eingesetzt werden soll, vorgestellt. Sowohl Außen- als auch Innendesign des performanten und nachhaltig konzipierten Fahrzeugs spiegeln die Innovation der klimafreundlichen Hybridantriebe wie auch die umfangreichen Mehrleistungen bei Ausstattung, Fahrgastservice und Komfort wider.

„Wir freuen uns, dass wir diese klimafreundlichen und nachhaltigen Züge mit Wasserstoff- oder Batterieantrieb für die NEB liefern werden“, sagt Elmar Zeiler, Leiter Regionalzüge bei Siemens Mobility. „Die Züge Mireo Plus B und Mireo Plus H vereinen Innovation und Nachhaltigkeit, wo eine Elektrifizierung der Strecke mit Oberleitung nicht möglich oder nicht wirtschaftlich ist. Nur mit einer starken Schiene und alternativen Antriebsarten wird es uns gelingen, einen wesentlichen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.“

 

Außendesign

Die Gestaltungsidee des Grafikers Sebastian Büsching nutzt Elemente des Corporate Designs der NEB, um die „herkömmliche“ Außengestaltung von Regionalzügen auf spielerische Weise aufzubrechen. So zeigt die NEB-Variante des Mireo nicht die durchgehenden Streifen oder starren, symmetrischen Formen, die man aus dem Nahverkehr kennt, sondern arbeitet mit locker angeordneten Farbflächen, die nur noch entfernt an die altbekannte Streifenoptik erinnern. Von den einfarbigen Führerständen ausgehend werden die blauen Farbflächen zunehmend von lichtgrauen Elementen zur Mitte hin vollständig aufgelöst. Diese Gestaltungsidee leitet sich aus der Überlegung ab, dass Regionalzüge fast rund um die Uhr rollen, um Fahrgäste zu befördern – die Farbflächen symbolisieren den Übergang von Nacht zu Tag.

Die horizontale Ausrichtung und die angeschrägten Farbflächen des Außendesigns nehmen die Bewegung des Zuges auf und lassen an Geschwindigkeit und Dynamik denken. Der Mireo symbolisiert damit die technologischen Innovationen, die bei der NEB, aber auch im Netz Ostbrandenburg und auf der Heidekrautbahn anstehen.
 

Türen
Die zweiteiligen Triebwagen sind auf jeder Seite mit drei Türen mit einer Türweite von 1.300 mm ausgestattet. Diese und die Einstiegshöhen von 600 bzw. 800 mm ermöglichen Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen. Durch die gelbe Farbgebung und dunkelblaue Umrandung sind sie zudem kontrastreich in Übereinstimmung mit TSI-PRM gestaltet.

„Ein besonderes Fahrzeug verdient ein besonderes Design“, so Detlef Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn. „Das ungewöhnliche, frische Außen- und Innendesign des Mireo steht für einen im Betrieb CO2-freien, attraktiven und leistungsstarken SPNV. Der Mireo wird ein rollendes Wahrzeichen für Innovation, Klimaschutz und Verkehrswende in Berlin und Brandenburg.“

 

Innendesign

Wegeleitung & Mehrzweckbereich
Das Innendesign des Mireo für die NEB beginnt bereits außen an den Türen: Eine neuartige Wegeleitung soll den Fahrgastwechsel besonders bei hohem Fahrgast- und Fahrradaufkommen beschleunigen. Der Einstieg erfolgt vorrangig durch die vordere und hintere Tür, die jeweils in einen der zwei Mehrzweckbereiche (erkennbar an den niedrig gesetzten Fenstern) führen. Dementsprechend weisen große Piktogramme (Fahrrad, Rollstuhl) in Richtung der vorgesehenen Einstiegstür; im Inneren des Fahrzeugs werden die Fahrgäste durch Doppelpfeile auf dem Boden geleitet. Der Ausstieg der Fahrräder erfolgt durch die mittlere Tür.
 

Sitz- & Familienbereich
Auch die Sitzpolster greifen mit Farbgebung und Doppelpfeil zwei Elemente des Corporate Designs der NEB auf und führen die äußere Gestaltung im Inneren des Fahrzeugs fort. Ein Familienbereich bietet verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder und Informationselemente für Eltern und ist anhand der mit einem Spiel beklebten Tische erkennbar.

Der Mireo Plus B ist mit 127 Sitz- und 155 Stehplätzen ausgestattet, der Mireo Plus H mit 134 Sitz- und 145 Stehplätzen. Beide Fahrzeugtypen verfügen über zwölf Fahrradstell- und zwei Rollstuhlplätze.

 

Mireo: Technologischer Wandel in Brandenburgs SPNV

Der Mireo ist ein hochmoderner Triebzug mit wasserstoff- oder batterieelektrischem Antrieb und zeichnet sich durch ein Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und eine zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h aus. Der Mireo ist energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Sowohl die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise als auch die verbesserte Aerodynamik, Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcen und Emissionen bei.

Die NEB hat 2021 und 2022 insgesamt 38 Fahrzeuge der Plattform Mireo bei Siemens Mobility bestellt. Ab Dezember 2024 sollen im Netz Ostbrandenburg 31 batteriebetriebene Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus B zum Einsatz kommen; sieben wasserstoffbetriebene Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus H sollen im Netz der Heidekrautbahn rollen. Damit kommen zum ersten Mal wasserstoff- und batteriebetriebene Schienenfahrzeuge im ÖPNV in Brandenburg und Berlin zum Einsatz. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff und Batterie reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund 14,5 Millionen Kilogramm und spart etwa 5,5 Millionen Liter Diesel ein.

„Mit den Verkehrsverträgen Ostbrandenburg und Heidekrautbahn beginnt in Berlin und Brandenburg eine neue Zeitrechnung“, so Thomas Dill, Bereichsleiter Center für Nahverkehrs- und Qualitätsmanagement beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). „Es ist Tag eins beim Wechsel von herkömmlichen Dieselfahrzeugen zu äußerst umweltfreundlichen Fahrzeugen – bei der Heidekrautbahn sogar der Beginn der CO2-emissionsfreien Zeit auf nicht elektrifizierten Strecken im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Berlin und Brandenburg. Das neue Design passt dazu wunderbar.“

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil von Wasserstoffschiene Heidekrautbahn, einem von Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur, zu der auch ein Hybridkraftwerk und eine Tankanlage gehören. Der gesamte Zugbetrieb auf der RB27 soll ausschließlich mit grüner – regenerativ und regional erzeugter – Energie erfolgen.

Das Projekt „Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieben im Nahverkehr des Landkreises Barnim“ wird von der Bundesregierung im Rahmen des nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und vom Projektträger Jülich umgesetzt.

 

Weitere Informationen

Der Mireo für die NEB ist derzeit in Produktion. Ab voraussichtlich Ende Oktober 2023 wird die Endmontage im Siemens-Werk in Krefeld sein. Ab Dezember kann ein erster Zug in das Testcenter Berg Wildenrath überführt werden. Ab Anfang 2024 ist dann ein Pressetermin vor Ort mit beiden Fahrzeugtypen möglich.

Einer breiteren Öffentlichkeit wird das Design des Mireo auf dem Tag der offenen Tore der NEB am 13. Mai 2023 in Basdorf vorgestellt.

 

Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung von Niederbarnimer Eisenbahn und Siemens Mobility (PDF).

 


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NEB/Siemens Mobility/Frank Noack | NEB/Siemens Mobility/Christian Bedeschinski | Siemens Mobility