RB35 RB36 Veranstaltungen Kürbisernte ab Ende August
Nun dauert es nicht mehr lange, da schmoren sie in unseren Töpfen, backen in unseren Öfen oder stehen als freche Fratzen vor vielen Haustüren – die Rede ist von Kürbissen, jenem Fruchtgemüse, das aussieht, als hätte es die Strahlen eines Spätsommerabends geschluckt und hielte sie in seinem bauchigen Körper fest. Brandenburg ist bald wieder voll davon: Dort wird das krautige Gewächs mit den gigantischen Beeren auf einer Fläche von insgesamt 225 Hektar angebaut. Was sollte man sonst noch über Kürbisse wissen? Das haben wir einen Experten aus der Region gefragt: Oliver Langheim aus Fürstenwalde – besser bekannt als „Kürbisolli“.
Interview mit Kürbisolli
Was fasziniert Sie an Kürbissen?
Da muss ich ausholen, denn meine Kürbisleidenschaft begann 2003 mit einer Wette. Mein Vater und ich konkurrierten darum, wer es schafft, den größeren Kürbis zu züchten. Ich probierte es mit dem „Gelben Zentner“. Aber die ersten acht Jahre gewann mein Vater.
Wie wurde aus Oliver Langheim dann „Kürbisolli“?
Ich besorgte mir Saatgut der Sorte „Atlantic Giant“ und erntete gleich beim ersten Versuch einen 220-Kilo-Kürbis, der auf der Titelseite der Regionalzeitung landete. Bald schon kamen Leute vorbei und fragten, ob wir auch Kürbisse verkaufen. Wieso nicht? dachten wir. Inzwischen bauen wir auf fast einem Hektar Land verschiedene Sorten
an. Das Schwierige ist allerdings nicht das Züchten, sondern die hiesige Vermarktung von Kürbissen.
Warum lief es nicht gut mit den Kürbissen in der Region?
In Brandenburg war der Kürbis lange Zeit als „Ananas des Ostens“ verschrien, viele konnten ihn nicht mehr sehen. Aber Fernsehköche wie Johann Lafer oder Tim Mälzer sorgten glücklicherweise für neue Rezepte mit spannenden Sorten.
Welche Sorten sollte man kennen?
Neben Hokkaido und Butternuss, sind Sorten wie Spaghettikürbis, Istanbul oder Muscat de Provence interessant,
aber auch Sweet Dumpling, Amish Pie oder Festival. Letzterer ist etwas größer als eine Apfelsine und lässt
sich gut als Rohkost essen oder als Ofengemüse, gefüllt mit Frischkäse, Hack oder Gemüse.
Was kann man neben Suppen und Halloween-Gesichtern aus Kürbissen herstellen?
Speisekürbisse lassen sich gut zu Chutneys oder Marmeladen verarbeiten. Die grünen Flaschenkürbisse kann man
trocknen und daraus Lampenschirme herstellen oder Vogelhäuser, die man in die Bäume hängt.
Was sind die wichtigsten Kürbistermine in Brandenburg?
Eines der Highlights ist die Eröffnung der großen Kürbisausstellung in Klaistow am
2. September. Dort findet Ende September auch die Riesenkürbismeisterschaft statt. Im Oktober gibt es noch eine Dorfwette
in Prießen, bei der das ganze Dorf seine Kürbisse wiegen lässt. Und wir veranstalten am 7. September ein Hoffest samt Markt
mit regionalen Produkten und Ständen, an denen man Seifen herstellen, Körbe flechten oder Kürbisse bemalen kann.
HOFLADEN KÜRBISOLLI
Fürstenwalde/ Spree (RB35, RE1)
In der Zeit vom 1.9. bis 31.10. zwischen 15 und 18 Uhr bietet Kürbisolli Kürbisse aus dem Eigenanbau zum Kauf an, dazu Produkte wie Kürbis-Chutney, -Marmelade oder -Likor. Am 7.9. von 10 bis 17 Uhr steigt das Hoffest mit Regionalmarkt, Hüpfburg u.v.m.
Beerenweg 6, Fürstenwalde/Spree
www.kuerbisolli.de
IRRLANDIA MITMACHPARK
Storkow (RB36, dann ca. 30 Minuten zu Fuß, per Bus bis Reichenwalder Str. oder mit
dem Ruf-Bus „Dalli“)
Am 5. und 6.10. lädt der Mitmachpark zum Kürbis- und Kastanienfest – samt kleiner Ausstellung, Halloween-Gesichter-Schnitzen und
Basteln von Kürbis- und Kastanien-Figuren. Am 5.10. gibt es außerdem eine Kürbissuppenverkostung mit Kür der besten Kürbissuppenköche der Region.
Lebbiner Str. 1, Storkow (Mark), Eintritt für Erwachsene und Kinder ab 3 Jahre: 13,50 EUR (die Kinder inklusive einer Freifahrt)
www.irrlandia.de
Fotos auf dieser Seite: Kürbisolli